
Papenburg: Nach Aussagen des Sanierers Ralf Schmitz zur schwierigen Lage der Meyer Werft in Papenburg ist eine breite Debatte entbrannt. Schmitz hatte in einem Interview mit dem Handelsblatt den Standort sowie die Qualität der Führungskräfte infrage gestellt – und damit deutlichen Widerspruch ausgelöst. Das berichtet die Neue Osnabrücker Zeitung (NOZ).
Schmitz sieht Papenburg als Nachteil im Wettbewerb um qualifiziertes Personal. Fachkräfte seien schwer zu gewinnen, weil der Standort gegenüber anderen Regionen weniger attraktiv sei. Auch die Qualifikation von Führungskräften innerhalb des Unternehmens stellte er infrage.
Die Aussagen stießen auf scharfe Kritik – unter anderem von Paul Bloem, dem früheren Personalchef der Werft. Er lobte öffentlich die Leistungen der Belegschaft und betonte, dass Papenburg jahrzehntelang als „Leuchtturm des Erfolgs“ im Schiffbau gegolten habe.
Auch die CDU-Politik im Emsland reagierte: Jens Gieseke (Europaabgeordneter), Hartmut Moorkamp (Landtag) und Landrat Marc-André Burgdorf forderten laut NOZ, Papenburg als Standort nicht schlechtzureden. Moorkamp wies darauf hin, dass das Emsland attraktiv für Fachkräfte sei und forderte Investitionen in die Region statt Standortverlagerungen.
Kritisch äußerten sich die Politiker auch zu Überlegungen, zentrale Unternehmensfunktionen künftig in Städte wie Hamburg, Bremen oder Warnemünde zu verlagern. Die niedersächsische Landesregierung, die 40 Prozent an der Meyer Werft hält, sprach sich laut Regierungssprecher Christian Budde gegen eine solche Verlagerung aus, schreibt die NOZ weiter.
(Bild: Meyer Werft)
(03.06.25)