Landkreis Emsland: Gut zwei Jahre ist es her, dass Vertreter aus Politik, Verwaltung, Bildung, Wirtschaft, Vereinen, Wohlfahrtsverbänden, Migrantenorganisationen und der Zivilgesellschaft gemeinsam einen intensiven Beteiligungsprozess gestartet haben, um die Grundlagen für ein kommunales Integrationskonzept im Landkreis Emsland zu erarbeiten. Seit August 2024 liegt das Konzept nun vor.
„Mehr als 60 definierte Ziele und über 160 festgelegte Maßnahmen bilden seitdem die Grundlage für die Integrationsarbeit des Landkreises Emsland“, erklärt Landrat Marc-André Burgdorf. Das Konzept wurde inzwischen digital veröffentlicht.
„Die enge Zusammenarbeit und der umfassende Beteiligungsprozess haben gezeigt, dass Integration nur gelingen kann, wenn sie als gesamtgesellschaftliche Aufgabe verstanden und gemeinsam getragen wird. In einer Zeit zunehmender gesellschaftlicher Debatten über Zuwanderung und Integration gewinnt ein tragfähiges Integrationskonzept an Bedeutung. Es gilt, Menschen mit Zuwanderungsgeschichte Perspektiven zu bieten und gleichzeitig den gesellschaftlichen Zusammenhalt zu stärken“, betont Burgdorf.
Das Integrationskonzept greift zentrale Handlungsbedarfe im Umgang mit einer vielfältiger werdenden Einwanderungsgesellschaft auf und bündelt die Ergebnisse des Beteiligungsprozesses. Die übergeordneten Ziele – die Verbesserung der Teilhabechancen sowie die Stärkung des gesellschaftlichen Zusammenhalts – richten sich nicht ausschließlich an spezifische Gruppen, sondern sind breit anwendbar. Viele Maßnahmen sind daher unabhängig vom Migrationsstatus formuliert.
Die Inhalte des Konzepts wurden zwischen August 2023 und Februar 2024 erarbeitet. Der Prozess begann mit der Einbindung relevanter Akteure, der Vorstellung des geplanten Ablaufs und der Formulierung von Leitlinien, etwa zur Förderung von Akzeptanz, zur Anerkennung von Grundwerten und zur Stärkung der Eigenverantwortung.
In den Monaten Oktober und November 2023 fanden Workshops zu sechs zentralen Themenfeldern statt: „Teilhabe durch Sprache“, „Teilhabe durch Bildung“, „Teilhabe durch Arbeit und Beruf“, „Gesundheit und Pflege“, „Gesellschaftliche Teilhabe“ sowie „Ehrenamt und Engagement“. Querschnittsthemen wie Geschlechtergleichstellung und interkulturelle Öffnung wurden in alle Bereiche integriert. Mitte Februar 2024 wurde der Beteiligungsprozess abgeschlossen.
Federführend für Planung und Umsetzung war die Koordinierungsstelle für Migration und Teilhabe der Kreisverwaltung. Begleitet wurde der Prozess durch die Steuerungsgruppe Integration unter der Leitung von Sozialdezernentin Dr. Sigrid Kraujuttis.
Thomas Koepf vom Institut für Sozialpädagogische Forschung Mainz (ism) erarbeitete auf Basis der zahlreichen Impulse, Erkenntnisse und Ideen das finale Konzept. Es soll jährlich weiterentwickelt werden; die nächste Fortschreibung ist für September 2025 geplant.
Das Integrationskonzept ist online abrufbar.
(Symbolbild)
(PM)
(03.05.25)