Rastdorf: Der Kontakt zu den Kommunen in seinem Landkreis ist Landrat Marc-Andrè Burgdorf sehr wichtig, weshalb ihm auch die Gemeindebesuche ein besonderes Anliegen sind. Bürgermeister Hartmut Moorkamp freute sich sehr über den Besuch. Er nutzte die Gelegenheit, gemeinsam mit einigen Ratskollegen sowie dem Samtgemeindebürgermeist Ludger Kewe verschiedenste Vorzeigeprojekte der Gemeinde zu präsentieren.
Eingangs stellte Moorkamp den aktuellen Stand der auch durch den Kreis geförderten Sporthalle vor, die vom Volumen die größte Herausforderung der ca. 80 Jahre alten Gemeinde darstellt. Insgesamt 1,7 Millionen betrug das Investitionsvolumen, dass durch diverse Förderungen, einem riesigen Spendenaufkommen und viel Eigenleistung geleistet werden konnte. In diesem Zusammenhang lobte Moorkamp auch die vielen Vereine sowie den guten Zusammenhalt seiner ca. 1100 Einwohner starken Gemeinde. Burgdorf zeigte in diesem Zusammenhang großes Interesse an den Vereinsaktivitäten und der Erinnerung an der alten Dorfstelle Wahn, wo viele Rastdorfer Familien ihren Ursprung haben.
Nachdem Moorkamp daraufhin vom Wahner Zimmer und anderen Besonderheiten der Vergangenheit berichtete, lenkte er den Blick in die Zukunft und zeigte aktuelle Pläne zum neu geplanten Baugebiet. In der Dorfmitte entstehen 28 Bauplätze für die es schon diverse Anfragen gibt, sodass die Bevölkerung weiterwachsen kann und die Zukunft gesichert ist.
Kritisch stellt sich allerdings die Versorgungssituation des Ortes auf verschiedenen Ebenen dar. Zum einen fehlt es an einem Konzept für den Dorfladen, um ihn sowohl für Kunden, als auch für den Betreiber attraktiv zu machen, zum anderen benötigt die Kita Krippenplätze und die Grundschule eine Modernisierung, welche allerdings in Hand der Samtgemeinde Werlte liegt. Bei ersteren Themen wünscht sich Moorkamp weitere Unterstützung vom Landkreis, da diese Anforderungen und Neuerungen eine kleine Gemeinde wie Rastdorf vor großen finanziellen Schwierigkeiten stellt. „Ohne diese Investitionen ist eine kleine Gemeinde allerdings schwer überlebensfähig, sodass diese unausweichlich sind“, so Moorkamp. Hier versprach Burgdorf sich den Themen anzunehmen und auch im Kreishaus nach Lösungen für die kleinen Gemeinden im Kreis zu suchen. Der Landkreis Emsland lebt „von starken Dörfern. Dörfer müssen stark sein, damit sie nicht zu reinen Schlafdörfern werden“, so Burdorf. Aber darüber hinaus sieht er in Dörfern mehr als die Möglichkeit zum Schlafen, Einkaufen und Arbeiten, sondern auch das Erleben von Kultur muss gegeben sein. Auch hier möchte der Kreis nicht sparen und auch deshalb sind Projekte wie die Umfeldgestaltung des Koloniesteins und die Aufbereitung der Alten Schmiede für eine Identität eines Ortes enorm wichtig.
Ein weiteres Thema war der Breitbandausbau des Landkreises. Hier war Rastdorf ganz klar Profiteur des Ausbauprogrammes. „Trotz des hohen Eigenanteils von 90 – 100.000 Euro ist die Gemeinde dankbar für die schnelle Umsetzung“, so Moorkamp.
Samtgemeindebürgermeister Ludger Kewe lobte die gute Zusammenarbeit mit der Gemeinde Rastdorf. „Hier werden Dinge mit Augenmaß vorangebracht. In Rastdorf widmet man sich nicht unrealisierbaren Luftschlössern, sondern Projekten mit echtem Nutzen wie z. B. der Sporthalle.“ Der Arbeit von Bürgermeister Moorkamp sprach er volle Anerkennung aus und bestätigte, dass dieses besonnene Handeln nach der knapp 5-jährigen Amtszeit erste Früchte trage.
(Bild: Samtgemeinde Werlte)
(PM)
(04.11.20)