Landkreis Emsland: Am späten Mittwochnachmittag verordnete der Landkreis, der Schlacht und Zerlegebetrieb soll am Sonntag, 11. Oktober, auslaufen. Dies sei wichtig, um zu vermeiden, „dass es zu einer exponentiellen Verbreitung des Virus in der Belegschaft, aber auch außerhalb des Schlachthofes kommt“, erklärte der Landkreis in einer entsprechenden Pressemitteilung. Die Schließung des Betriebs ist zunächst für die Dauer von 22 Tagen, also bis spätestens 3. November, befristet vorgesehen.
Die hiesigen Landwirte sehen die lange Schließung jedoch als problematisch. „Das ist eine absolute Katastrophe für unsere Schweinehalter“, teilte Georg Meiners, Präsident der Vereinigung des Emsländischen Landvolkes (VEL), am Donnerstag der Neuen Osnabrücker Zeitung mit. Bei den Landwirten herrsche bereits große Verzweiflung und durch den Rückstau könnten, nach Meiners Aussage, in nächster Zeit Tierschutzprobleme in den Ställen entstehen. Die VEL sei nach dem Bericht der NOZ in Gesprächen mit der Spitze des Landkreises sowie den örtlichen Bundestags- und Landtagsabgeordneten und dem Bauernverband. „Wir brauchen Lösungsansätze, sodass auf jeden Fall ein Notbetrieb aufrechterhalten werden kann“, so Meiners.
Sollte es im Laufe des Tages zu keiner Lösung kommen und an der Landkreis an der Schließung festhalten, kündigen die Landwirte einen „Treckeraufmarsch“ vor dem Kreishaus in Meppen am Freitag an. „Eigentlich war dieser Protest schon für Donnerstagmorgen geplant. Wir haben den Verantwortlichen aber 24 Stunden Aufschub gegeben, um an einer Alternativlösung zu arbeiten“, teilte Stefan Lüken, Mitglied der Initiative „Land schafft Verbindung“ (LSV), der Zeitung mit.
(Symbolbild)
(08.10.20)