Fliegen sind lästig und können Krankheiten übertragen. Abhilfe können Klebfallen schaffen, die im Haus aufgehängt werden. Im Außenbereich sollten diese Fallen jedoch keine Verwendung finden, da sie auch zur tödlichen Falle für Fledermäuse werden können.
„Fledermäuse sind Insektenfresser“, erklärt Katja Hübner, Mitarbeiterin des NABU. „Wenn Fliegen auf der Leimfalle kleben bleiben und weiter brummen, werden die Fledermäuse davon angezogen und bleiben dann ebenfalls mit ihrem Fell oder den dünnen Flughäuten hängen.“ Gerade in den letzten Tagen wurde zum wiederholten Mal eine Fledermaus bei der NABU-Fledermaus-Auffangstation in Meppen gemeldet, die sich an einer solchen Falle verfangen hatte. „Dabei handelte es sich um ein Braunes Langohr-Weibchen. Wie an den großen Zitzen erkennbar war, säugte es gerade ein Junges. Das Tier musste deshalb schnellstmöglich wieder frei gelassen werden, damit es sich weiter um sein Baby kümmern konnte.
Aber es hat Stunden mühevoller Kleinarbeit und 61 Wattestäbchen gebraucht, das Tier mit Speiseöl und Wattestäbchen von dem Leim zu befreien, damit es wieder fliegen konnte,“ so Hübner. Sie bittet deshalb dringend darum, diese Fallen ausschließlich in Innenräumen zu verwenden und im Außenbereich und Ställen auf eine natürliche Insektenbekämpfung durch die Förderung von Insektenfressern zu setzen. Gerade Fledermäuse vertilgen große Mengen an Mücken und anderen, dem Menschen lästigen Tieren wie beispielsweise die Falter des Eichenprozessionsspinners.
Fledermauskästen können die Ansiedlung der Fledermäuse unterstützen und so auch die Belastung des Menschen durch Insekten verringern. „Das ist eine echte win-win-Situation für Menschen und Tiere,“ betont die Naturschützerin. In Ställen können dagegen Schwalben bei der Fliegenbekämpfung helfen.
(Bilder: Karin + Gerhard Schaad)
(PM)
(30.06.22)