Laut Medienberichten soll das Hamburger Oberverwaltungsgericht entschieden haben, dass das Tierversuchslabor in Hamburg-Neugraben Ende August unter Auflagen wieder öffnen darf. Um das Tierwohl sicher zu stellen wurde neues Personal eingestellt, zusätzlich soll es verstärkte – auch unangekündigte – Kontrollen der Behörden geben.
Tierschützer bezweifeln, dass sich durch die angekündigten Maßnahmen der Umgang mit den Tieren verbessert.
Friedrich Mülln von der SOKO Tierschutz soll die angekündigten Maßnahmen der Behörden als „kosmetische Änderungen“ kritisiert haben. Das Geschäftsmodell würde sich dadurch nicht ändern, glaubt der Tierschützer und befürchtet, dass sich Bilder wie sein Team sie im Oktober 2019 mit verdeckter Kamera aufgenommen hat, wiederholen.
„Wir haben krasse Rechtsbrüche gesehen: Affen in zu kleinen Käfigen, Gewalt gegen Tiere, Affen wurden vor Wut an die Tür gehauen. Ich wäre nicht überrascht, wenn in kürzester Zeit solche Bilder wieder gelingen würden, nur leider wird das LPT natürlich alles unternehmen, um zu verhindern, dass da noch einmal jemand rein kommt und berichten darf.“ so Friedrich Mülln.
Die Hamburger Justizbehörde soll eine Öffnung am Standort Hamburg erlaubt haben, da es bei der LPT mittlerweile einen neuen Geschäftsführer, einen neuen Tierschützer und neue Versuchsleiter geben soll.
Als im Herbst vergangenen Jahres die Aufnahmen der SOKO Tierschutz öffentlich wurden, gingen rund 15.000 Menschen gegen Tierversuche auf die Straße. Anschließend haben die Behörden das Labor in Mienenbüttel dicht gemacht worauf im Februar auch dem LPT-Hauptsitz in Hamburg-Neugraben die Erlaubnis Tiere zu halten, mit sofortiger Wirkung, entzogen wurde.
(Symbolbild)
(26.08.20)