Spelle: Mit 23 Jahren ist Mattis Niemann noch ein junger Torwart. Doch er hat sich über die Region hinaus schon einen Namen gemacht. Obwohl er einige Anfragen von anderen Vereinen vorliegen hatte, hat sich der Student für eine weitere Saison beim Fußball-Oberligisten SC Spelle-Venhaus entschieden.
„Einige Vereine hatten Interesse an mir“, sagt Niemann. „Das war das erste Mal.“ Er hat es sich angehört. Aber entschieden hat er sich für die Saison 2025/26 weiter für den SCSV. Das sei ihm leichtgefallen. „Wenn du einmal in Spelle bist, dann bleibt man.“ Dafür, erklärt Niemann, seien die vielen Zusagen schon bis Mitte Januar ein Beleg.
Die Mannschaft nennt der Torwart als einen wichtigen Grund für sein Bleiben. „Mit einigen spiele ich ja schon fünf, sechs Jahre zusammen.“ Mit Anton Popov sogar noch länger. Außerdem verweist Niemann auf ein gutes Gespräch mit dem Sportlichen Leiter Markus Schütte und mit Trainer Tobias Harink.
„Mattis spielt seit der B-Jugend bei uns. Ich weiß, was der SCSV an ihm hat, er weiß, was er am SCSV hat. Schon nach einem kurzen Gespräch war klar, dass er weitermacht“, stellt Schütte fest und verweist auf die besondere Torhüter-Konstellation: Mit Niemann und dem neun Jahre älteren Bernd Lichtenstein zählen zwei etwa gleichstarke, „sehr, sehr gute Torhüter“ zum Kader. Sie gehörten zu den Besten der Oberliga. „Die beiden gönnen sich alles und treiben sich gegenseitig zu Höchstleistungen an.“
„Ich würde schon gerne mehr Spiele machen“, sagt Niemann. Doch beide Torhüter kämen mit der besonderen Konkurrenzsituation zurecht, „in der wir auf Augenhöhe sind. Das ist schon seit vier Jahren so. Man hat sich ein bisschen daran gewöhnt.“ Man gönne sich den Erfolg. „Wenn der eine auf der Bank sitzt, hofft er nicht, dass der andere schlecht spielt.“ Im Gegenteil. „Wir puschen uns. Wir profitieren von der Situation. Man darf sich nie ausrugen im Training. Man hat immer das Gefühl, dass dir jemand im Nacken sitzt, der genau so gut ist wie du selbst“, sagt Niemann, der in Vechta Sport und Biologie studiert.
Niemann, der als Vierjähriger bei den Minis von SuS Darme mit dem Fußballspielen begonnen hat, wechselte zum Jugendleistungszentrum Emsland und kam 2016 zum SCSV. Als 16-Jähriger trainierte er erstmals mit dem Herrenteam, für das er inzwischen 52 Pflichtspiele bestritten hat. In dieser Saison kam er zu zehn Pflichtspieleinsätzen.
Mit dem dritten Platz zur Winterpause ist der Torwart zufrieden. „Gerade wenn man sich die früheren Absteiger anschaut“, erinnert er an den HSC Hannover oder den Lüneburger SK, die in die Landesliga durchgereicht wurden. Die Speller Sommervorbereitung wertet er als „gefühlt beste seit Jahren, doch dann sind wir relativ holprig in die Saison gestartet“. Dann fanden sich die Schwarz-Weißen immer besser zurecht. „Ich sage aber auch: wenn man unsere Niederlagen anschaut, hätte man noch mehr Punkte holen können.“
Die Oberliga schätzt Niemann als die „vielleicht die beste der letzten Jahre ein“. Die Resultate sind oft knapp. Spiele werden oft spät entschieden. „Jeder kann jeden schlagen. Da kommt es auf die Tagesform an.“ In der Tabelle liegen die Teams dicht beieinander. „Von Platz zwei bis acht sind es gerade vier Punkte“, erwartet Niemann eine spannende Rückrunde. „Da ist noch viel möglich.“
(Bild: SC Spelle-Venhaus)
(PM)
(23.01.25)