Meppen/Lingen: In diesem Frühjahr dauert der Angriffskrieg Russlands auf die Ukraine bereits seit drei Jahren an, und ein Ende ist aktuell nicht abzusehen. Auch wenn die weltweite Nachrichtenlage ständig neue Schlagzeilen produziert – „die Menschen in der Ukraine sind nicht vergessen. Sie brauchten und brauchen weiterhin unsere Hilfe“, sagt Landrat Marc-André Burgdorf. Eine Initiative, die sich der Hilfe und Unterstützung der ukrainischen Bevölkerung verschrieben hat, ist der Freundeskreis der Ukrainefahrer in Lingen. Er wird aus dem Ukraine-Hilfsfonds der Landkreise Emsland und Grafschaft Bentheim, der zusammen mit den kreisangehörigen Kommunen aufgelegt wurde, unterstützt. Von 2023 bis heute erhielt der Freundeskreis der Ukrainefahrer insgesamt 60.000 Euro aus dem Hilfsfonds.
Schulmöbel, Lebensmittel, Verbandsmaterial, Rollstühle, Fahrräder, Baumaterial, Fahrzeuge – die Liste der humanitären Hilfsgüter, die die Ukrainefahrer bereits in das osteuropäische Land transportiert haben, ist lang. „Wir sind fest überzeugt, dass unsere gemeinsamen Anstrengungen einen spürbaren Unterschied im Leben derjenigen machen, die dringend auf unsere Hilfe angewiesen sind“, sagt Hinrikus Ude vom Freundeskreis der Ukrainefahrer. Insgesamt 160 t Hilfsgüter im Wert von 600.000 Euro haben nach Angaben des Vereins die Menschen in der Ukraine bislang erreicht.
In 2023 und 2024 sind sieben Fahrten mit je 7.500 Euro aus dem Hilfsfonds der beiden Landkreise unterstützt worden. Für dieses Jahr ist bereits eine weitere Fahrt in die Region Tscherniwzi geplant, für die dem Verein ebenfalls 7.500 Euro aus dem Hilfsfonds zugutekommen werden. Der ukrainische Oblast (Region) Tscherniwizi pflegt enge Beziehungen zum polnischen Kreis Lidzbark-Warminski, zu dem der Landkreis Emsland wiederum eine Partnerschaft pflegt.
„In intensivem Austausch und enger Abstimmung mit unseren ukrainischen Freunden werden die benötigten Güter durch den Freundeskreis der Ukrainefahrer identifiziert, besorgt und bedarfsgerecht bereitgestellt. Mit diesem Konstrukt können wir zielgerichtet und effektiv helfen. Dafür danke ich im Namen beider Landkreise dem Verein“, sagt Burgdorf.
Der Transport von Hilfsgütern in die Ukraine gestaltet sich indes schwierig. Für das Land besteht eine Reisewarnung des Auswärtigen Amtes, da sei es nahezu unmöglich, deutsche Spediteure zu finden, die die Hilfsgüter ins Landesinnere bringen, sagt Ude. „Wir haben einen ukrainischen Spediteur an der Hand. Der fährt mit Europaletten aus der Ukraine nach Deutschland ein und belädt dann seinen Truck mit unseren Hilfsgütern, um damit in seine Heimat zurückzufahren. Sonst wäre die ganze Hilfe organisatorisch gar nicht zu leisten“, erläutert er.
Der Ukraine-Hilfsfonds wurde 2022 von den Landkreisen Emsland und Grafschaft Bentheim mit einem Gesamtvolumen von 470.000 Euro ins Leben gerufen. Die Mittel sind für vor allem für Einsatzfahrzeuge sowie Material eingesetzt worden.
(Bilder: Freundeskreis der Ukrainefahrer Lingen)
(PM)
(23.01.25)