Meppen/Hannover: 443 Frauen wurden gemeinsam mit ihren Mentorinnen und Mentoren zum Auftakt des 6. Niedersächsischen Mentoring-Programms zur Kommunalwahl 2021 unter dem Titel „Frau. Macht. Demokratie“ in Hannover von Sozialministerin Carola Reimann begrüßt. Eingeladen waren auch 37 Personen aus dem Landkreis Emsland und 16 Personen aus dem Landkreis Grafschaft Bentheim, die an dem Programm teilnehmen.
Insgesamt 27 politikinteressierte Mentees und 26 politikerfahrene Mentorinnen und Mentoren haben sich in dieser Region zum Tandem zusammengeschlossen. 18 Personen mehr als beim vergangenen Durchgang im Jahr 2015/16 sind mit dabei, als der Standort Emsland erstmals beim Mentoring-Programm gemeldet war. Marlies Kohne begleitet als Gleichstellungsbeauftragte des Landkreises Emsland das Programm und die Tandems vor Ort. Gemeinsam mit Landrat Reinhard Winter fand auch im Meppener Kreishaus die regionale Auftaktveranstaltung statt, bei der alle Teilnehmerinnen und Teilnehmer aus der Region begrüßt wurden. „Nach langen Jahren der Emanzipation gibt es inzwischen eine Masse an gut ausgebildeten, politisch interessierten Frauen, die hochmotiviert sind, sich politisch zu beteiligen, aber keinen Weg in das politische Geschehen finden. In zahlreichen Veranstaltungen und Fortbildungen werden sie in den kommenden Monaten ,fit´ für die Politik gemacht“, sagte Winter bei der Einführung.
Erfahrene Politikerinnen und Politiker bilden beim einjährigen Mentoringprogramm der Niedersächsischen Landesregierung gemeinsam mit teilnehmenden Frauen so genannte Tandems, um die Frauen in die Kommunalpolitik einzuführen. Zusätzliche Veranstaltungen und Fortbildungen bereiten die Mentees auf ein Mitwirken in den Räten und im Kreistag vor. „Es freut mich sehr, dass die erfahrenen Politikerinnen und Politiker sich bereit erklärt haben, diese ersten Schritte zu begleiten, ihre Erfahrungen und ihr Wissen weiterzugeben und eben auch erkannt haben, dass die Politik mehr Frauen braucht“, sagte Kohne.
So hat sich die Zahl der Abgeordneten im Deutschen Bundestag mit der Wahl 2017 auf 31 Prozent verringert. Auch im Niedersächsischen Landtag ist der Frauenanteil mit der Wahl 2017 auf 28 Prozent gesunken. In den niedersächsischen Kommunalparlamenten sind Frauen ebenfalls weit in der Unterzahl. Ihr Anteil beträgt durchschnittlich 24 Prozent. Im Landkreis Emsland ist die Beteiligung von Frauen in den Stadt-, Gemeinde- und Ortsräten sowie im Kreistag mit unter 20 Prozent ebenfalls vergleichsweise gering. Lediglich Ortsräte wie beispielsweise Clusorth Bramhar mit einem Frauenanteil von 40 Prozent und in der Stadt Haren mit 34,3 Prozent bilden die Ausnahme.
Der Landkreis Emsland hat für die Durchführung des Programms kommunale Mittel in Höhe von 5000 Euro zur Verfügung gestellt.
(Foto: Anja Rohde)
(11.09.19)