Landkreise Emsland / Grafschaft Bentheim: Deutlich mehr beobachtete Vögel, deutlich mehr Teilnehmende – und keine Spur eines nennenswerten Winters, der sich in den Ergebnissen der bundesweiten Vogelzählaktion „Stunde der Wintervögel“ abbildet: Das ist das Zwischenergebnis dieser größten wissenschaftlichen Mitmachaktion im Naturschutz.
Am vergangenen Wochenende waren erneut alle Vogelbegeisterten aufgerufen worden, binnen einer selbst festzulegenden Stunde die Vögel im Garten, auf dem Balkon, im Kleingarten oder Park zu zählen und an den NABU zu melden. „Wir verfolgen damit zwei Ziele“, sagt Hanna Clara Wiegmann von der NABU-Regionalgeschäftsstelle Emsland / Grafschaft Bentheim: „Durch die Fülle der Daten der beobachteten Vögel erhalten wir über die Jahre wertvolle Hinweise auf die Veränderung von Beständen und den Zustand ihrer Lebensräume und – das ist genauso wichtig – wecken Empathie für die Vogelwelt, die Natur und ihren Schutz, denn nur was ich kenne, kann ich auch schützen. Dadurch wird dazu beigetragen, dass die gesellschaftliche Zeitbombe des Verlusts an Artenkenntnis entschärft wird. Denn auf diese Weise beschäftigen sich zahlreiche Menschen mit Begeisterung mit der Vogelwelt – und können zusätzlich im eigenen Garten für die Piepmätze aktiv werden!“, so Wiegmann.
Auch in diesem Jahr haben wieder zahlreiche Vogelfreunde teilgenommen. Die Anzahl der Teilnehmenden im Emsland und der Grafschaft Bentheim bewegt sich bereits jetzt um 500. Bis einschließlich Montag, 15. Januar, können die Beobachtungen unter www.stundederwintervoegel.de oder in der App „NABU Vogelwelt“ noch gemeldet werden. Stand jetzt zählten die Teilnehmenden in der Region in über 350 Gärten insgesamt 14.050 Vögel. Angeführt wird die Rangliste derzeit durch den Haussperling, auf den Plätzen zwei und drei folgen in der Grafschaft Bentheim die Kohlmeise und Blaumeise. Im Emsland ist es andersherum, auf dem zweiten Platz befindet sich die Blaumeise und auf Platz drei folgt die Kohlmeise.
„Auffällig ist, dass zumindest bei den Zwischenergebnissen aus Niedersachsen so gut wie jede Spur von Wintereinflüssen fehlt – obwohl in Teilen des Landes Schnee und Eis herrschen“, erläutert Wiegmann: „Das sehr kalte Hochdruckgebiet in Skandinavien und Osteuropa konnte nicht lange genug zu uns vordringen, sodass nur wenige typische Wintergäste aus dem Norden den Weg zu uns gefunden haben. Dies zeigt sich zum Beispiel darin, dass bisher noch keine Seidenschwänze in der Region gemeldet wurden. Auch Einflüge weiterer nordischer Gäste wie der Rotdrossel fehlen fast vollständig“, kann die NABU-Mitarbeiterin berichten.
„Wir freuen uns, dass die Stunde der Wintervögel einen festen Platz in der Mitte der Gesellschaft gefunden hat und sowohl vogelbegeisterte Einzelpersonen als auch Eltern und Großeltern mit Kindern und Enkeln, Schulklassen und Betriebe daran teilnehmen“, freut sich Wiegmann.
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(PM)
Vergangenes Jahr haben wir NABU-Mitarbeiter Bernward Rusche dabei begleitet, wie er die Vögel zählt. Dabei erklärt er, worauf es ankommt:
(11.01.24)