Hannover/Nordhorn, Grafschaft Bentheim: Kurz vor Start der neuen Verordnung erreichte die niedersächsischen Zoos aus der Hand von Wirtschaftsminister Dr. Althusmann die erlösende Nachricht. Die bisherige Regelung bei einer Inzidenz unter 100 bleibt bestehen, so dass es keine Testpflicht für den Zoobesuch gibt. Nur bei einer Inzidenz über 100 greift weiterhin die bundesweite „Notbremse“ und es besteht Testpflicht.
„Diese Nachricht ist die rettende Überlebensperspektive für die Zoowelt!“ so der Vizepräsident der Deutschen Tierparkgesellschaft (DTG), Dr. Nils Kramer. „Ohne diese Neuregelung hätte es in kurzer Zeit richtig schwarz ausgesehen!“ Nachdem sich die niedersächsischen Zoos anlässlich der jüngsten Pläne zu den Änderungen der Verordnung mit einem Hilferuf an Politik und Öffentlichkeit gewandt hatten, kam Bewegung in die Sache.
„Die Unterstützung für unsere Argumente war riesig!“ so Kramer, der auch Zoodirektor des drittgrößten niedersächsischen Zoos, des Tierpark Nordhorn, ist weiter. „Alle haben die wichtige Funktion der Zoos für die Bewältigung der sozialen Folgen der Coronakrise erkannt. Gerade für die Kinder sind wir wichtige Erholungsorte. Und vor allem sicher!“
Die Einführung der Testpflicht für Tierparks hat deutschlandweit die gleiche Auswirkung gehabt. Alle Zoos mit Testpflicht berichten von Einbrüchen der Besucherzahlen zwischen 70 und 90%. Und das mitten in der Hauptsaison, in der die Zoowelt auch das Geld für die sowieso besucherschwachen Wintermonate mitverdienen muss.
In einem offenen Brief hatte Kramer im Namen der DTG die Landesregierung über die Argumente und Auswirkungen der Pläne auf die Zoowelt informiert. Vor allem hatten die niedersächsischen Zoos angeboten, die Testpflicht an den Besuch von Innenräumen zu koppeln, da diese dann weiterhin geschlossen bleiben könnten. „Vom Aufenthalt in unseren großen Freigeländen geht keine Ansteckungsgefahr aus! Diese Tatsache kann man nicht wegargumentieren!“ so Kramer.
„Mit nur 5 bis 30% der besucherabhängigen Einnahmen ist kein Zoo überlebensfähig! Innerhalb kurzer Zeit wären überall die Lichter ausgegangen.“ so Dr. Nils Kramer. „Die Unterstützung für unsere Argumente war riesig. Es bleibt eine wirtschaftlich harte Zeit, aber dank der Änderung haben wir eine echte Zukunftsperspektive, da auch die Zahl der Geimpften weiter steigt.“
(Bild: Franz Frieling)
(PM)
(09.05.21)