Party-Stimmung beim SC Spelle-Venhaus nach dem späten und wichtigen Punktgewinn gegen den FC Teutonia 05 Ottensen. Jip Kemna strahlte nach seinem Treffer wie ein Karnevals-Prinz. Sein sechstes Saisontor sei ein Ausgleich für den in seiner niederländischen Heimat verpassten großen Umzug, lachte er.
„Das Gefühl nach dem Tor war überragend“, erklärt Kemna. Fast wie gegen Eimsbüttel, nur dass er da den Siegtreffer erzielt hatte. Nach langem Ball von Janik Jesgarzewski und Kopfballvorlage des eingewechselten Tom Winnemöller traf Kemna gegen Ottensen ins linke Eck. „Darauf kann ich gut spekulieren.“
Mit Blick auf das ganze Spiel nannte der 26-Jährige den Punkt „das Maximum, das wir herausholen konnten.“ Aber sogar ein Sieg war noch möglich. „Das wäre der Wahninn gewesen.“ Doch Christoph Ahrens verpasste aus „ungünstigem Winkel“ das 2:1. „Er ist ein toller Typ. Im Training schießt er alle Bälle rein“, grinste Kemna – und erinnerte sofort daran, dass er diese Saison auch schon einige Chancen ungenutzt ließ.
Spelles Trainer Hanjo Vocks dankte zuerst dem Publikum, das die Mannschaft gerade in der Schlussphase nach vorn gepuscht habe. „Ich glaube, dass wir kämpferisch eine sehr, sehr starke Leistung gebracht haben und im Rahmen unserer Möglichkeiten auch spielerische Lösungen gefunden haben.“ Der Pädagoge erklärte, er habe schon im Kreis nach dem Schlusspfiff gesagt, dass sich alle „100 Prozent reingehauen“ hätten. „Eine tolle Leistung.“ Gegen die vor der Pause bei Standards gefährlichen Gäste, die aber in einigen Situationen nicht entschlossen genug wirkten, drehte Spelle nach der Pause auf. „Der Gegner hat gekämpft, hat daran geglaubt, uns mit langen Bällen vor Aufgaben gestellt“, sagte der mit dem Punkt unzufriedene Gästetrainer Dominik Glawogger.
Es mache ihn „richtig stolz, dass wir gegen eine Mannschaft, die unter Vollprofibedingungen trainiert, so gut gegenhalten und am Ende noch Gas geben und Druck aufbauen können“, stellte Vocks fest. In der Fünferkette spielten die Rückkehrer Leon Dosquet und Adrian Lenz, solange die Kräfte reichten. Daneben standen ein wieder mal überragender Janik Jesgarzewski, der erst 21-jährige Jonas Tepper, der „in der Hinrunde definitiv kein Stammspieler.“ war (Vocks) und der aus der NLZ-Jugend gekommene Ben Wittenbernds, der in der Regionalliga erst zum zweiten Mal zur Start-Elf zählte.
Die eingewechselten Timo Nichau, Steffen Wranik, Tom Winnemöller, Anton Popov und Christoph Ahrens sorgten für frischen Offensivwind. Weil er über 90 Minuten unermüdlich rackern musste, bekam Kemna ein Sonderlob. „Normalerweise tauschen wir sonst den Stürmer nochmal, um Frische reinzubringen. Das ging nicht wegen des Spielstands. Wie er uns belohnt hat, wie er sich belohnt hat, das ist wirklich überragend“, schwärmte der Trainer erleichtert.
„Ich laufe gern für die Mannschaft. Es hat gut geklappt. Das gibt Selbstvertrauen für die nächsten Wochen und setzt Energien frei“, stellte Kemna fest. Diese Leistung begeisterte die Fans und macht Mut. Eins wurde ganz deutlich: Aufgegeben hat sich der SC Spelle-Venhaus nicht.
(Bild: SC Spelle-Venhaus)
(PM)
(13.02.24)