Niedersachsen: Niedersachsens Gesundheits- und Gleichstellungsminister Dr. Andreas Philippi spricht sich für die Legalisierung von Schwangerschaftsabbrüchen in den ersten zwölf Wochen aus. „Ich begrüße außerordentlich, dass sich der Deutsche Bundestag fraktionsübergreifend auf den Weg gemacht hat, um die Kriminalisierung und Stigmatisierung von Frauen, die einen frühen Schwangerschaftsabbruch vornehmen lassen wollen, zu beenden. Es ist mehr als überfällig, dass dieser selbstbestimmte medizinische Eingriff endlich aus dem Strafgesetzbuch verschwindet. Der Paragraf 218 muss weg“, fordert Philippi.
Der Gesundheits- und Gleichstellungsminister weist darauf hin, dass die Strafbewährtheit durch den Paragraf 218 eine flächendeckende medizinische Versorgung für Frauen verhindere. Philippi: „Viele ärztliche Kolleginnen und Kollegen halten keine Abtreibungsmöglichkeit vor, aus Angst, sich strafbar zu machen. Vor allem für Frauen und Mädchen in ländlichen Gebieten ist das zusätzlich zur ungewollten Schwangerschaft eine massive psychische Belastung.“
Wichtig sei zudem, dass Schwangerschaftsabbrüche zum festen Teil des Medizinstudiums werden.
Philippi appellierte insbesondere an die Vorsitzenden der Bundestagsfraktionen von CDU/CSU und FDP, Merz und Dürr, den Abgeordneten frei Gewissensentscheidungen zuzubilligen. „Fraktionsdisziplin oder gar Fraktionszwang darf es bei dieser zutiefst individuellen, moralisch-ethischen Frage nicht geben.“
(Symbolbild)
(PM)
(05.12.24)