In Niedersachsen werden aktuell 1145 Menschen vermisst. 167 davon sind Kinder bis 13 Jahre. Anlässlich des bevorstehenden „Tag der vermissten Kinder“ (25.05.21) weist das Landeskriminalamt (LKA) Niedersachsen darauf hin, dass die frühzeitige Hinzuziehung der örtlichen Polizeidienststelle für das Auffinden von Vermissten wichtig ist.
Die Ursachen und Beweggründe für das Verschwinden von Menschen (soweit bekannt, Motive werden nicht statistisch erfasst) sind höchst unterschiedlich. In der Gruppe der vermissten Kinder ist eines der Hauptgründe die Entziehung durch ein Elternteil. Bei Jugendlichen wird als Motiv häufig „Abenteuerlust“ sowie das Entweichen aus Wohneinrichtungen benannt. In dieser Altersgruppe (14 bis 17 Jahre) gelten aktuell 347 Personen als vermisst. Bei der Benennung der Vermisstenzahlen ist jedoch zu beachten, dass die vom LKA Niedersachsen geführte „Vermisstendatei“ dynamisch ist und sich täglich mehrfach ändert, da neue Vermisstenfälle hinzukommen und andere Fahndungen gelöscht werden können. Sie stellt folglich immer eine Momentaufnahme dar.
Grundsätzlich werden durch die Polizei insbesondere folgende Indizien betrachtet, um eine Person als vermisst zu bewerten:
- Person hat ihren gewohnten Lebenskreis verlassen - Person ist unbekannten Aufenthalts - Person befindet sich in einer ernsthaften Gefahr (z. B. Opfer einer Straftat, Unglücksfall, Hilflosigkeit, Selbsttötungsabsicht).
Anders als bei vermissten Erwachsenen wird bei vermissten Minderjährigen grundsätzlich von einer Gefahr ausgegangen, weshalb unmittelbar Ermittlungen eingeleitet werden, um ihren Aufenthalt zu ermitteln oder Hinweise auf eine mögliche Gefahr zu verdichten.
Wenn Anhaltspunkte festgestellt werden, die für eine Straftat sprechen (Spurenlage, Zeugenaussagen, digitale Spuren), so wird ein entsprechendes Ermittlungsverfahren eingeleitet.
Deshalb ist es wichtig, die örtliche Polizeidienststelle so früh wie möglich zu informieren.
(Symbolbild)
(PM)
(22.05.21)