
Osnabrück / Emsland: Mit einem neuartigen Konzept zur Berufsorientierung will das Kunststoffnetzwerk Ems-Achse gemeinsam mit der Universität Osnabrück und regionalen Unternehmen dem Fachkräftemangel in der Kunststoffbranche entgegenwirken. Das Projekt „ErinBO – Escape-Room-Settings in der Berufsorientierung“ setzt auf spielerische Ansätze, um Schüler für Ausbildungsberufe und Verfahren in der Kunststoffverarbeitung zu begeistern.
Kern des Vorhabens sind acht stationäre Escape Rooms, die in Unternehmen der Region Ems-Achse sowie an der Hochschule Osnabrück eingerichtet werden. Unter wissenschaftlicher Leitung der Chemiedidaktik der Universität Osnabrück entstehen praxisnahe Szenarien, die typische Tätigkeiten und Abläufe in der Kunststoffverarbeitung simulieren. Durch interaktive Aufgaben sollen Schüler ihre Stärken entdecken und Einblicke in potenzielle berufliche Perspektiven erhalten.
Das Projekt wird mit rund 85.000 Euro aus EU-Mitteln durch das Niedersächsische Ministerium für Bundes- und Europaangelegenheiten und Regionale Entwicklung im Rahmen des Programms „Zukunftsregionen Niedersachsen“ gefördert. Regionalentwicklungsministerin Wiebke Osigus überreichte den Förderbescheid offiziell an der Universität Osnabrück. „In den Escape-Rooms können die Schülerinnen und Schüler mal auf andere Art ihre Talente entdecken und sich mit ihrem späteren Jobleben vertraut machen“, sagte die Ministerin.
Zusätzlich fließen knapp 64.000 Euro aus dem Zukunftsfonds der „Zukunftsregion Ems-Vechte“ in das Projekt. Dieser Fonds wird von den Landkreisen Emsland und Grafschaft Bentheim bereitgestellt. Dr. Thorsten Heilker, Netzwerkmanager des Kunststoffnetzwerks Ems-Achse, sieht in dem Vorhaben einen wichtigen Beitrag zur Fachkräftesicherung: „Wir kombinieren Gamification mit Berufsorientierung – und das in einer Branche, die enorme Zukunftschancen bietet.“
Auch die wissenschaftliche Begleitung durch die Universität Osnabrück spielt eine zentrale Rolle: Die Wirksamkeit der Escape-Room-Methode in der Berufsorientierung soll untersucht und das Konzept weiterentwickelt werden. Ziel ist es, die Ansätze auf andere Branchen und Unternehmen übertragbar zu machen. „Gerade mit Blick auf den Fachkräftemangel ist dieses Projekt ein starkes Zeichen dafür, dass Lösungen aus den Ideen entstehen können, die aus der Region für die Region entwickelt werden“, betont Prof. Dr. Jochen Oltmer, Vizepräsident für Studium und Lehre der Universität Osnabrück.
Hintergrund: Zukunftsregion Ems-Vechte
Die Landkreise Grafschaft Bentheim und Emsland bilden gemeinsam die „Zukunftsregion Ems-Vechte“, die Teil des niedersächsischen Förderprogramms „Zukunftsregionen“ ist. Seit 2022 stehen bis Ende 2028 insgesamt rund 6,17 Millionen Euro an europäischen Fördermitteln zur Verfügung. Gefördert werden Projekte, die die regionale Innovationsfähigkeit stärken und den Wandel der Arbeitswelt aktiv gestalten. Das Escape-Room-Projekt „ErinBO“ zählt zu den geförderten Vorhaben in diesem Rahmen.
(Bild: Universität Osnabrück)
(PM)
(27.04.25)