Leer: Die evangelisch-reformierte Jugend ist dem Bündnis für die Rettung von Flüchtlingen aus dem Mittelmeer, „united4rescue“, jetzt offiziell beigetreten. Den Beitritt hatte die Jugendkonferenz im März dieses Jahres beschlossen und eine AG Seenotrettung gegründet. „Wir wollen Kirche sein, die nicht wegschaut“, sagte die Theologiestudentin Tina Yzer anlässlich des Beitritts zum Bündnis. „Wir schütteln den Kopf angesichts des Versagens der Politik und der Menschen in Europa und wollen es nicht verstehen, sondern uns laut dagegenstellen.“ Die Arbeitsgruppe Seenotrettung wolle in der nächsten Zeit durch verschiedene Aktionen für das Thema Seenotrettung sensibilisieren, um es in der Kirche wachzuhalten. „Wir sind einerseits sehr froh, nun auch als Jugend ein deutliches Zeichen zu setzen. Andererseits hoffen wir natürlich, dass dies schnellstmöglich nicht mehr notwendig sein muss“, sagte Yzer. Das erneute Kentern eines Bootes vor der lybischen Küste vor kurzem zeige leider das Gegenteil. Tagelang habe niemand auf Hilferufe reagiert, über 100 Menschen seien ertrunken. Tina Yzer: „Wir sind die Jugend der Evangelisch-reformierten Kirche und organisieren uns von Ostfriesland bis Bayern, um geniale Projekte für und von der Jugend zu starten und gemeinsam Gott und den Glauben kennenzulernen.“ Geplant sind derzeit ein Jugendgottesdienst per Livestream aus der Jugendkirche Osnabrück am 29. August sowie eine Podiumsdiskussion ebenfalls per Livestream am 29. Oktober. Bereits im August 2019 hatte sich die Evangelisch-reformierte Kirche an dem Rettungsbündnis mit 15.000 Euro beteiligt. Kirchenpräsident Martin Heimbucher sagte damals: „Wir sehen uns durch das Evangelium von Jesus Christus zur unmittelbaren Hilfe herausgefordert. Solange der EU-Grenzschutz es nicht verhindert, dass Menschen im Meer ertrinken, ist eine von Kirchen unterstützte Seenotrettung nötig.“ Im vergangenen Jahr hatte das Rettungsbündnis united4rescue die SeaWatch 4 an die Seenotrettungsorganisation übergeben, seit August ist das Schiff im Mittelmeer im Einsatz.
(Symbolbild)
(PM)
(28.04.21)