Das Konjunkturklima in der Wirtschaftsregion Osnabrück-Emsland-Grafschaft Bentheim kühlt sich merklich ab. Während die Unternehmen ihre aktuelle Geschäftslage etwas besser als zuletzt beurteilen, trüben sich die Erwartungen ein. Das ist das Kernergebnis der aktuellen Konjunkturumfrage der IHK Osnabrück – Emsland – Grafschaft Bentheim für das 4. Quartal 2018 unter rund 600 regionalen Unternehmen.
Die aktuelle Geschäftslage wird von 35 % der Unternehmen als gut bezeichnet (Vorquartal: 32 %). Auf die kommenden Monate blicken die Unternehmen jedoch überwiegend pessimistisch: 24 % rechnen mit schlechteren Geschäften, lediglich 9 % gehen von einer besseren Geschäftslage aus. Im Vorquartal hielt sich die Zahl der optimistisch bzw. pessimistisch gestimmten Unternehmen noch die Waage.
Insbesondere die Auslandsgeschäfte der regionalen Unternehmen erhalten einen Dämpfer. Rechneten im Vorquartal noch 19 % der Unternehmen mit einem steigenden Exportgeschäft, so trifft dies aktuell auf lediglich 5 % zu. Auch die Investitionspläne der Unternehmen fallen zurückhaltender aus als zuletzt. 13 % der Betriebe wollen mehr investieren, nachdem es im Vorquartal noch 18 % waren.
„Die Sorgen um die Nachfrage aus dem Ausland sowie um die wirtschaftspolitischen Rahmenbedingungen wachsen. Für Verunsicherung sorgt insbesondere das Szenario eines ungeordneten Brexits, das mittlerweile immer realistischer wird. Aber auch hierzulande nehmen die Hemmnisse zu“, sagte Marco Graf, Hauptgeschäftsführer der IHK Osnabrück – Emsland – Grafschaft Bentheim. Er verwies auf die überdurchschnittlich hohe Steuerbelastung der deutschen Unternehmen und die zunehmende Bürokratie, beispielsweise im Bereich des Arbeitsrechts.
So sehen deutlich mehr Unternehmen als zuletzt in den wirtschaftspolitischen Rahmenbedingungen ein Risiko für die Geschäftsentwicklung. Lediglich der Fachkräftemangel wird von noch mehr Unternehmen als Risiko gesehen.
(22.01.19)