Spelle: Eine echte Herausforderung für den SC Spelle-Venhaus: Die Schwarz-Weißen treten nach zwei Siegen in Folge am Samstag um 15 Uhr beim Überraschungsteam der Fußball-Oberliga Niedersachsen an: Der MTV Eintracht Celle hat nach vier Spieltagen die maximale Ausbeute von zwölf Zählern verbucht.
Die Mannschaft von Trainer Tobias Harink freut sich auf die schwere Aufgabe. Der SCSV hat mit den vergangenen beiden Erfolgen mit späten Siegtoren nicht nur Selbstvertrauen getankt, sondern auch alten Ballast über Bord geworfen. Mit dem 2:1 bei Atlas Delmenhorst beendeten die Emsländer nach 15 Monaten endlich die lange Serie ohne Punktspiel-Auswärtssieg. Mit dem 3:2 gegen den BSV Rehden gelang dem Regionalligaabsteiger nach elf Monaten wieder ein Heimsieg. Während Harink betont, dass die Serien für ihn kein großes Thema gewesen seien, wurde die Erleichterung bei einigen Spielern und auch bei den Fans deutlicher. „Wir haben den Zuschauern, dem Verein und uns selbst ein schönes Wochenende bereitet“, sagt der Coach.
Die Zielsetzung der Speller ist klar: Sie wollen nach den ersten beiden Saisonsiegen in der 70.000-Einwohner-Stadt Celle nachlegen, haben den Anspruch, beim Tabellenführer zu punkten. „Das trauen wir uns auch zu“, erklärt Harink, der ein schnelles und interessantes Spiel erwartet.
Aber der 33-Jährige weiß auch, dass seine Mannschaft sich noch weiter verbessern muss. Denn es gab in den Partien gegen Delmenhorst und Rehden durchaus Kipp-Punkte, die den SCSV jedoch nicht aus der Bahn geworfen haben.
Spelle hat zuletzt von der Breite und der Qualität des Kaders profitiert. Am Samstag in Celle fehlen gleich mehrere Akteure. Luca Tersteeg, der wieder Knieprobleme hat, wartet auf einen genaue Diagnose. Steffen Schepers muss wegen eines Muskelfaserrisses pausieren. Tom Winnemöller, der nach längerer Verletzungspause gegen Rehden wieder zu einem Kurzeinsatz kam und das Siegtor schoss, fällt ebenfalls aus. Jan-Luca Ahillen ist erkrankt. Artem Popov und Steffen Wranik fehlen aus privaten Gründen. Zudem ist der Langzeitverletzte Elias Leferink nicht dabei.
Dafür steht Niklas Oswald wieder zur Verfügung. Der flinke Flügelflitzer hat gut trainiert. Er kam zuletzt beim NFV-Pokalsieg beim VfL Oldenburg zum Einsatz und wartet noch auf sein erstes Punktspiel in dieser Saison.
Das Duell beim Spitzenreiter ist für die Speller „ein großer Anreiz“. Sie kennen aus einigen Videos die große Qualität des Gastgebers. Auch wenn die Aussagekraft der Tabelle nach vier Spieltagen noch begrenzt ist, lassen vier Siege in vier Spielen aufhorchen. Die Celler, die 2017 erstmals in die Oberliga aufgestiegen sind, kämpften in der vergangenen Saison lange um den Klassenerhalt. Jetzt ist die Mannschaft von Trainer Hilger Wirtz von Elmendorff, der schon im zehnten Jahr verantwortlich zeichnet, gestartet wie Phönix aus der Asche. Dabei war der Umbruch noch größer als beim SCSV.
Celle setzt auf Umschaltmomente und zweite Bälle, verfügt nicht nur in der Offensive über starke Kräfte. Nur zwei Teams haben weniger Gegentreffer kassiert (4), kein Konkurrent schoss mehr Tore (11). Zuletzt gab es gegen den Aufsteiger Hannoverschen SC ein deutliches 4:1. Knapper war es gegen Eintracht Braunschweig II (2:0), Atlas Delmenhorst (3:2) und den BSV Rehden (2:1), drei Gegner, gegen die Spelle sechs Punkte holte. Torgefährlichste Celler Angreifer sind der nicht nur im Abschluss auffällige Jean-Luca van Eupen (4), Tom Schaper (3) und der vom SV Ramlingen-Ehlershausen gekommene Ayhan Cankor (2).
(Bild: SC Spelle-Venhaus / Uli Mentrup)
(PM)
(30.08.24)