Lingen: Mit Wirkung zum 01.04.2021 ist heute Herr Richter am Amtsgericht Werner Keck nach mehr als 35 Dienstjahren in den Ruhestand verabschiedet worden. Am 11. November 1985 trat Keck nach Abitur, Wehrdienst und anschließendem Studium und Referendariat seine erste Richterstelle an. Nach Einsätzen beim Landgericht Osnabrück sowie den Amtsgerichten Papenburg und Meppen war er seit dem 1. April 1987 beim Amtsgericht Lingen tätig. Hier erhielt er am 24.06.1991 eine Planstelle als Richter. Beim Amtsgericht Lingen hat Keck fast durchgehend Strafsachen bearbeitet. Zudem war er lange Jahre Haft- und Ermittlungsrichter. Zuletzt ist er überwiegend als Richter der in Lingen ansässigen Strafvollstreckungskammer tätig gewesen.
Bei der Strafvollstreckungskammer handelt es sich um eine auswärtige Kammer des Landgerichts Osnabrück, die aufgrund der räumlichen Nähe zu den Justizvollzugsanstalten in Lingen angesiedelt ist. Die Kammer entscheidet u.a. über Beschwerden über den Justizvollzug, aber auch darüber, ob nach Verbüßung eines Teils einer Freiheitsstrafe der Rest der Strafe zur Bewährung ausgesetzt werden kann. Als Strafrichter war Keck über Jahre einer der präsentesten Richter des Amtsgerichts Lingen. Dabei war ihm immer wichtig, dass seine Urteile nicht nur für Juristen, sondern auch für den Laien verständlich waren. Aus dem Bestreben, Justiz verständlich zu erklären, hat sich Keck lange Zeit auch als Pressesprecher des Amtsgerichts engagiert. Zudem hat er über viele Jahre angehende Justizvollzugsbeamte zum Straf- und Strafprozessrecht geschult. Bis zu seinem Ruhestand hat Keck das Amtsgericht zudem im Präventionsrat der Stadt Lingen vertreten. Im Präventionsrat tauschen sich Vertreter der Kommune, der Polizei und der Justiz regelmäßig aus, um einem Abgleiten in Kriminalität frühzeitig entgegenzuwirken. Keck hat sich daneben in besonderer Weise innerhalb des Gerichts engagiert. Über Jahre ist er von seinen Kolleginnen und Kollegen in das Präsidium des Gerichts gewählt worden. Das Präsidium entscheidet über die Verteilung der richterlichen Zuständigkeiten innerhalb des Gerichts. Zudem hat Keck als Richtervertreter und stellvertretender Richtervertreter die Interessen der Beschäftigten wahrgenommen.
Keck ist nunmehr im Rahmen einer kleinen Feierstunde verabschiedet worden, wobei ihm der Präsident des Landgerichts Dr. Thomas Veen den Dank und die Anerkennung der Landesregierung und der Justizverwaltung aussprach. Herr Keck habe immer die Sprache der Menschen gesprochen und immer mit der richtigen Mischung aus Nähe und Distanz verhandelt. Die Menschen hätten seine Urteile verstanden. Dem schloss sich der Direktor des Amtsgerichts Norbert Holtmeyer an. Er hob Kecks faire und souveräne Verhandlungsführung sowie die klare Ansprache an die Beteiligten hervor. Besonders dankte er Keck dafür, dass er wie kaum ein anderer das Gericht nach außen repräsentiert und dabei für eine selbstbewusste und zugleich bürgernahe Justiz gestanden habe.
(Symbolbild)
(PM)
(31.03.21)