Spelle/Meppen: Der Abschied fällt nicht leicht: Eigengewächs Adrian Lenz wird den SC Spelle-Venhaus im Sommer verlassen. Der 23-jährige schnelle Außenverteidiger wechselt zum Liga-Rivalen SV Meppen. „Ich will mich immer mit den Besten messen“, erklärt der ehrgeizige Fußballer.
„Es ist schwer einen Spieler abzugeben, den wir eigentlich behalten wollten. Wir verlieren Qualität“, sagt der Sportliche Leiter Markus Schütte, der Lenz in seiner Zeit als Jugendkoordinator zum SCSV zurückgeholt hat. „Aber Adrian will den nächsten Schritt machen beim SV Meppen. Den traue ich ihm zu.“ Dabei habe der technisch starke und zielstrebige Spieler „unsere volle Unterstützung.“
Es sei eine Auszeichnung für Trainer Hanjo Vocks und den SCSV, dass sich die Spieler so entwickelten, dass sie bei ambitionierten Vereinen begehrt seien. Das müsse Ansporn für jeden Fußballer der Schwarz-Weißen sein, betont Schütte. Damit sei Lenz, der sich auch als Trainer im Speller Jugendcamp engagiert habe, ein Vorbild für die jungen Spieler.
Der vielseitige Lenz, der zuletzt meist als Außenverteidiger zum Einsatz gekommen ist, wurde von der Anfrage von Meppens Sportlichem Leiter David Vrzogic im Winter überrascht. „Ich hatte nicht damit gerechnet, dass der SV Meppen mich auf dem Schirm hat.“ Fußballerisch sei die Herausforderung groß. „Ich spiele Fußball, seit ich vier Jahre bin. Ich habe immer Leistungssport betrieben.“ Allerdings musste er beruflich noch etwas klären. „Jetzt kann ich das verbinden“, sagt Lenz, der in der IT beim SCSV- und SVM-Sponsor Krone arbeitet. In den Speller Annalen findet sich in den vergangenen Jahren kein einziger Fußballer, der den Weg zur Ersten der Blau-Weißen gegangen ist.
Lenz hat in Meppen für zwei Jahre zugesagt. Auch ihm fällt der Abschied vom SCSV schwer. „Die Mitspieler haben sich für mich gefreut. Alle haben mich beglückwünscht und abgeklatscht.“ Wenn man die Chance bekomme, beim größten Fußballverein des Landkreises zu spielen, dann müsse man sie nutzen. Die Speller Spieler stünden nicht erst in der neuen Liga im Blickpunkt, erinnert er an die Wechsel von Patrick Siemer zu BW Lohne und Felix Schmiederer zu Drochtersen/Assel in der vergangenen Saison.
Lenz wechselte in der D-Jugend vom SCSV in die Talentschmiede des niederländischen Erstligisten Twente Enschede. Als der den Fahrdienst reduzierte, holte sein aktueller SCSV-Trainer Hanjo Vock ihn zum VfL Osnabrück. Lenz hat auf beiden auswärtigen Stationen viel gelernt. Die niederländischen Trainer hätten sehr viel Wert auf die Technik gelegt. „In Deutschland muss man mehr über die Physis kommen“, weiß der Fußballer, der 2016 zum SCSV zurückkehrte. Neben dem Regionalligaaufstieg nennt Lenz sein zweites A-Junioren-Jahr ein Highlight: Er habe nach einer Verletzung fast die ganze Hinrunde nicht gespielt, danach aber noch 23 Tore geschossen.
In der aktuellen Saison ist Lenz zu 18 Regionalligaeinsätzen gekommen, stand dabei immer in der Start-Elf. Beim 2:2 in Eimsbüttel schoss er das 1:1. Im Herrenbereich stehen 104 Spiele und acht Tore für den SCSV zu Buche.
Der SV Meppen freut sich auf seinen Sommer-Zugang aus Spelle. „Adrian hat sich in Spelle sehr gut gemacht. Er kann bei uns den nächsten Step gehen“, sagt Vrzogic. „Adrian stand für uns im Fokus. Er kommt aus der Region, passt charakterlich in unsere Kabine.“ Der Speller ist nach Angaben von Vrzogic auf der Position als Außenverteidiger vorgesehen. „Aber er ist flexibel, ehrgeizig und will Gas geben.“
(Bild: SC Spelle-Venhaus)
(PM)
(12.03.24)