Meppen: Noch sind es reine Spekulationen. Die ganz heiße Spur zum neuen Trainer des SV Meppen scheint noch niemand gefunden zu haben. Wer sind die Kandidaten? Wie hoch ist die Wahrscheinlichkeit, dass es zur Unterschrift kommt? Unsere Liste sieht so aus:
Joe Enochs – Der gebürtige US-Amerikaner kennt den deutschen Fußball und speziell die 3. Liga bestens. Nach seinem langen Engagement beim VfL Osnabrück stand Enochs knapp fünf Jahre beim FSV Zwickau an der Seitenlinie. Der frühere Mittelfeldspieler wurde dort erst im Februar beurlaubt, betonte aber direkt, dass er keine lange Pause einlegen möchte. Enochs wäre keine billige Lösung, da er natürlich weiter auf der Zwickauer Gehaltsliste steht. Außerdem dürfte es berechtigte Zweifel daran geben, dass der 51-Jährige für einen möglichen Neuaufbau in der Regionalliga zur Verfügung stehen würde. Und: Auch der VfB Oldenburg soll an Enochs interessiert sein.
Ismail Atalan – Es ist ruhig geworden um Ismail Atalan. Die letzte Station des Deutsch-Türken liegt knapp drei Jahre zurück. Das Vier-Monats-Intermezzo beim Halleschen FC ist aber auch kaum der Rede wert. Große Erfolge feierte Atalan mit den Sportfreunden aus Lotte. Das Team vom Autobahnkreuz führte der 42-Jährige zur Regionalliga-Meisterschaft und damit in die 3. Liga. Der VfL Bochum wurde auf Atalan aufmerksam. Sein Engagement an der Castroper Straße stand aber unter keinem guten Stern: Nach nur drei Monaten war Schluss. Atalan ist sicher heiß darauf, wieder einen Verein zu übernehmen. Sollte die Rettung nicht mehr gelingen, wäre auch ein Wiederaufbau unter seiner Führung denkbar. Und: Atalan war auch schon vor der Verpflichtung von Rico Schmitt Thema beim SV Meppen.
Alexander Nouri: Ähnlich wie bei Atalan hört man auch von Nouri seit einiger Zeit nicht mehr viel; zumindest in Deutschland. Der 43-Jährige stand bis vor rund einem Jahr in Griechenland bei AO Kavala an der Seitenlinie. Nouri kennt den Fußball im Norden aus seinen Zeiten beim VfL Osnabrück, dem VfB Oldenburg und Werder Bremen bestens. Sicher würde Nouri gerne in den deutschen Profifußball zurückkehren, doch nach Meppen? Die BILD brachte den ehemaligen Mittelfeldspieler auch beim VfB Oldenburg ins Spiel.
Björn Mehnert – Das wäre sicherlich eine Überraschung! RevierSport wirft Björn Mehnert in die Verlosung. Für Mehnert, der zuletzt beim Wuppertaler SV am Ruder stand, wäre die 3. Liga Neuland. Der 46-Jährige absolviert derzeit die letzten Einheiten des Lehrgangs zum Fußballlehrer. Laut RevierSport hat sich Mehnert in den vergangenen Wochen intensiv mit dem SV Meppen beschäftigt. Für eine Prüfung sollte er den Verein genauer unter die Lupe nehmen. Aber ob das allein für eine Engagement an der Lathener Straße reicht? Eher nicht!
So richtig heiß ist bisher noch keine Spur, allerdings kann alles auch ganz schnell gehen. Stefan Krämers Entlassung kam aufgrund der monatelangen Talfahrt des SV Meppen nicht überraschend. Es wäre fahrlässig, wenn der Verein nicht vorbereitet wäre. Dafür spricht auch die Ankündigung, dass zeitnah der neue starke Mann vorgestellt werden soll. Schon am Samstag im Auswärtsspiel bei Tabellenführer Elversberg soll der neue Coach auf der Bank sitzen. Ist es einer aus unserer Liste? Oder doch Muzzicato? Schnorrenberg? van Lent? Trainer gibt es genug, doch wie sieht das Anforderungsprofil aus? Wie tief möchte der SV Meppen für den letzten Strohhalm zur Rettung in die Tasche greifen? Oder liegt der Fokus schon jetzt auf einen möglichen Neuaufbau in der Regionalliga? Beckmann, Kremer und Co. lassen sich bisher nicht in die Karten schauen.
(07.03.23)