Siege in Überzahl sind gar nicht so leicht. Deswegen war der SC Spelle-Venhaus nach dem 3:0 gegen den FC Verden 04 froh über den letztlich klaren Erfolg. Dabei zeigte sich Trainer Tobias Harink auch zufrieden, weil seine Mannschaft erneut ohne Gegentor blieb.
Das war in dieser Saison noch nicht so oft der Fall. Nämlich ganz genau nur dreimal. Erstmals am 13. Spieltag beim 3:0 beim VfL Oldenburg, dann am 15. Spieltag beim 2:0 in Überzahl bei Lupo-Martini Wolfsburg sowie am vergangenen Sonntag gegen Verden erstmals auch in einem Heimspiel. Das spricht dafür, dass sich die Defensive der Emsländer gefestigt hat.
Verlass ist auch auf die Offensive. Außer bei den Heimniederlagen gegen Eintracht Braunschweig II (0:1) und gegen Arminia Hannover schoss der SCSV immer mindestens einen Treffer. Bei rund 75-minütiger Überzahl nach der Roten Karte gegen Verdens Jannis Niestädt erzielten Elias Strotmann, Steffen Wranik und Steffen Schepers am Sonntag vor dem Seitenwechsel die Tore des Spieltags.
Die Mannschaft habe es nach der Roten Karte gut gemacht, die drei Tore gut herausgespielt „und damit ein bisschen den Druck aus der zweiten Halbzeit herausgenommen. Wären wir da mit einem 0:0 reingegangen, hätte es auch schon eklig werden können“, meinte Spelles Trainer Tobias Harink.
Der Platzverweis gegen Niestädt war der Wendepunkt in der Partie. „ Ich glaube, in den ersten 20 Minuten hat man schon gesehen, dass das Spiel hätte sehr kompliziert werden können“, erinnerte Harink auch an die gute Chance für Kevin Brandes in der Anfangsphase. Der Platzverweis in der 18. Minute „hat das Spiel natürlich verändert“. Niestädt holte Strotmann an der Strafraumgrenze von den Beinen. „Das wäre natürlich eine sehr klare Torchance gewesen. In der Situation hätte ich lieber das 1:0 genommen als die Rote Karte“, sagte Harink, der dann auf den ersten Treffer noch 18 Minuten warten musste.
„Es war schon extrem schwer gegen eine spielstarke Mannschaft“, bekannte Verdens Trainer Frank Neubarth. „Wir haben uns in der Defensive nicht wirklich immer ganz geschickt angestellt, sodass wir mit einem 0:3 in die Halbzeit gegangen sind.“ Doch dann machte der Ex-Werder-Star seiner Mannschaft ein Kompliment, „dass sie in der zweiten Halbzeit das Ergebnis gehalten hat, und dass man nicht mit einer Klatsche nach Hause fährt.“ Mit Blick auf die Partie am Freitag in Heeslingen, nahm Neubarth seinen Kapitän Jonas Austermann schon zur zweiten Halbzeit vom Feld. Es sei darum gegangen, den Spielern nicht mehr alles abzuverlangen, „wo du dann in erster Linie hinterherläufst“. Nach vorn ging nur noch wenig.
Immerhin verteidigte Verden gut. Spelle hatte Chancen, schlug aber kein Kapital mehr daraus. „Wir hatten uns natürlich mehr vorgenommen für die zweite Halbzeit“, stellte Harink fest. Sein Team hätte sich und den Zuschauern gern noch ein, zwei Tore mehr gegönnt.
„Wir sind natürlich zufrieden mit den Punkten“, sagte der 34-Jährige. „Wir haben vor zwei Wochen in Wolfsburg gemerkt, wie eklig es dann auch sein kann, in Überzahl gegen eine gut verteidigende Mannschaft zu spielen.“ Ein Eigenlob: Denn beim Gastspiel bei Lupo-Martini musste Spelles Jan-Hubert Elpermann beim Stand von 0:0 vom Platz. Die Emsländer siegten dennoch 2:0.
Am Freitag startet der SCSV im Getränke Hoffmann Stadion in die Rückrunde. Die Partie gegen Aufsteiger SV Wilhelmshaven wird um 20 Uhr angepfiffen.
Foto: SC Spelle-Venhaus
(12.11.24)