Der SC Spelle-Venhaus tritt Sonntag um 15 Uhr bereits zum zweiten Mal in dieser Saison beim VfL Oldenburg an. Im Niedersachsenpokal setzten sich die Emsländer in einer ausgeglichenen Partie knapp mit 1:0 durch. Im Oberliga-Punktspiel wollen sie etwas Zählbares mitnehmen.
Spelles Trainer Tobias Harink geht von einen 50:50-Spiel aus. Im Pokalwettbewerb konnte er sich ein Bild vom Gastgeber machen. Aber das erste Pflichtspiel der Saison 2024/25 fiel fast noch in die Kategorie letztes Duell der Vorbereitung. Die Speller setzten sich knapp durch. Das Tor des Tages erzielte Elias Strotmann Mitte der ersten Halbzeit. Vorausgegangen war eine feine Kombination über Janik Jesgarzewski und Torben Stegemann, dessen Schuss Torwart Thilo Pöpken abwehrte. Strotmann stand goldrichtig und nutzte die erste Chance. Im zweiten Durchgang geriet Spelle unter Druck, erreichte aber trotzdem die zweite Pokalrunde, in der das Aus gegen Heeslingen folgte.
Der SCSV weiß, dass eine konzentrierte und engagierte Leistung nötig ist, wenn er etwas Zählbares mitnehmen will. Die personellen Voraussetzungen sind nicht sonderlich gut. Ein Drittel des Kaders droht auszufallen. Harink geht davon aus, dass im Vergleich zum Spiel gegen Arminia Hannover wohl kein Fußballer zurückkehrt. Am vergangenen Spieltag fehlten Tjark Höpfner, Luca Tersteeg, Leon Dosquet, Marvin Kehl, Elias Leferink und Christian Düker. Dazu kommen Niklas Oswald, dem eine vierwöchige Pause wegen eines Außenbandrisses droht, sowie Janik Jegarzewski, der nach einem kleinen Muskelfaserriss Probleme hat und gegen Arminia nach 45 Minute ausgewechselt werden musste. Risiken will der SCSV Sonntag nicht eingehen, auch wenn die Situation „eher schwieriger als besser geworden ist“.
„Wir schieben nichts auf Verletzungen“, betont Harink. Auch nicht die jüngste Heimniederlage gegen Arminia Hannover. Beim 0:2 war der Jost Krone bei seiner Start-Elf-Premiere einer der wenigen, der seine Form erreichte. Der Trainer bestätigt dem jungen Jan Popov große Fortschritte. „Er ist gut dabei“, sei nicht mehr weit weg von einem möglichen Einsatz. „Es freut mich, wenn die jungen Spieler Druck ausüben.“
Als Knackpunkt im Spiel gegen Hannover haben die Speller das 0:1 ausgemacht. Ein typisches Gegentor, das die Misere aufzeigt. „Wir haben einen zu einfachen Ballverlust und verteidigen den Konter nicht gut. Diese Art von Gegentoren ist zuviel. Wir dürfen es dem Gegner nicht so leicht machen, Tore zu schießen.“
Eine interne Auswertung hat ergeben, dass zwölf der 20 Gegentore durch eigenes Fehlverhalten begünstigt wurden. „Das ist eine sehr hohe Zahl“, weiß Harink, denn von 20 Speller Treffern seien nur sechs vom Gegner begünstigt worden. „Da sieht man, dass wir da zuviele Punkte liegenlassen. Viele Standardsituationen, viele Kontergegentore.“ Das habe viel mit individuellem Verhalten zu tun. „Da müssen wir ansetzen, besser verteidigen,“ dem Gegner nicht durch so viele einfache Ballverluste in die Karten spielen. Das war war Thema in dieser Trainingswoche.
Die Aufgabe auf dem Oldenburger Kunstrasen wird schwer. Der VfL hat sich bis auf einen Zähler an den SCSV herangeschoben. Die Mannschaft von Trainer Patrick Degen ist seit vier Spielen ungeschlagen (8 Punkte). In den vergangenen drei Partien spielte sie zu Null, kassierte insgesamt erst 13 Gegentreffer, der zweitbeste Wert der Liga. Allerdings stehen dem nur 14 Tore gegenüber, seltener trafen nur Egestorf/Langreder (12) und Vorsfelde (11).
Der VfL ist Remis-König der Liga (7), hat erst zwei Spiele verloren – eins weniger als Spitzenreiter HSC Hannover. „Oldenburg hat eine gute Mannschaft, die einen klaren Plan hat“, sagt Harink. Der SCSV muss gegenhalten und seine Fehler reduzieren.
(PM)
Bild: Uli Mentrup, SC Spelle-Venhaus
(18.10.24)