Nach zwei Heimspielen und noch ungeschlagen geht es für die Volleyballdamen des SC Spelle-Venhaus am kommenden Samstag, den 19.10.2024 zum Aufstiegsteam des SC Union Emlichheim III. Während hinter dem Einsatz von Emma Rauen aus gesundheitlichen Gründen noch ein Fragezeichen steht, kehrt Ronja de Boer an ihre alte Wirkungsstätte zurück. Wenn sich um 15.00 Uhr Spielbeginn der Regionalligavorhang öffnet, soll es nach de Boer aber keine Freunde oder Verwandte geben. Mit zwei Auftaktsiegen in heimischer Halle gegen den Oldenburger TB (3:1) und die Emder Volleys (3:2) im Gepäck machen sich die SCSVlerinnen erstmalig auf den Weg in die Fremde.
Diese liegt allerdings fast vor der Tür; denn die anstehende Auswärtspartie in Emlichheim ist eins der näheren Spiele in dieser Saison. Dicht beieinander liegen beide Mannschaften auch in der noch jungen und nicht wirklich aussagekräftigen Regionalligatabelle. Während die Emsländerinnen 5 von 6 möglichen Punkten haben einfahren können und auf Rang 2 liegen, belegen die Gastgeberinnen Platz 3 mit 4 Punkten (3:1 gegen die Emder Volleys und 2:3 gegen TV Eiche Horn Bremen). Zwar ist das Speller Team gut in die Saison gestartet. 100%ig rund und voll nach seinem Geschmack läuft es nach SCSV-Coach Jäger aber derzeit (noch) nicht.
Dies begründet er mit personellen Engpässen, die ihm immer wieder vor allem im Training Probleme bereiten: „Alle trainierenden Spielerinnen hängen sich gut rein. Aber im Vergleich zu einer intensiven und spitzenmäßigen Vorbereitung fehlen derzeit einfach immer wieder und zu viele Akteurinnen, um sich perfekt vorzubereiten.“ Denn neben Emma Rauen steht auch hinter Captain Tina Scheepers ein dickes Fragezeichen. Beide sind nicht erst seit dieser Woche angeschlagen oder gar erkrankt. Zudem machen Fortbildungen und Urlaube Jäger erneut einen Strich durch seine Planung. Dennoch soll aus der Situation das Beste gemacht und etwas Zählbares mitgenommen werden. Zudem dürfen nun Jugendspielerinnen höherspielen, ohne sich festzuspielen.
Hierüber Paula Tenkleve (Damen 2) in den Kader und lässt zumindest eine Sorgefalte des Coaches etwas entspannen. Für Ronja de Boer wird dies ein ganz besonderes Match. Denn sie kehrt nach vielen Jahren an ihre alte Wirkungsstätte zurück. In Emlichheim schlug sie zusammen mit Spielerinnen gemeinsam in der 2. Bundesliga auf, die ihr nun beim Gegner Paroli bieten werden.
„Ich freue mich, auch nach über 10 Jahren noch jedes Mal, nach Emlichheim zurück zu kehren. Man wird immer nett empfangen. Besonders freue ich mich auf Dina Roelofs (Kwade), mit der ich die ersten Jahre in der 1. Mannschaft zusammengespielt habe“, so de Boer. Und mit einem Augenzwinkern will sie einem Kaffeekränzchen und zu viel Schwelgen in Erinnerungen vorbeugen: „Aber auch, wenn ich immer gerne in Emlichheim bin, werden wir die Punkte auf jeden Fall mit nach Spelle nehmen.
Auf dem Feld gibt es keine Verwandten.“ Aber sicherlich wird sich nach dem Spiel bei einem Kaltgetränk über „die guten alten Zeiten“ ausgetauscht. Denn auch die beiden Akteure an der Seitenlinie kennen und schätzen sich. SCU-Trainerin Andrea Büring (Berg) und SCSV-Coach Stefan Jäger verbindet eine jahrelange, gemeinsame Zeit beim USC Münster. Doch dies sollen alles Randbemerkungen bleiben. Denn der Fokus gilt dem Spiel und den nächsten Punkten, die zu vergeben sind. Die Spellerinnen wollen sich im oberen Tabellendrittel festsetzen und ihre Siegesserie fortsetzen.
Hierzu wird aber eine Leistungssteigerung zum vorherigen Spiel notwendig sein. Denn während gegen Emden nicht das ganze Potential abgerufen werden konnte, wird diese Leistung nicht ausreichen, um gegen das routinierte SCU-Team etwas Zählbares mitzunehmen. Es verspricht also eine interessante und abwechslungsreiche Partie zu werden, in der sich beide Seiten nichts schenken werden. Neben der Tagesform werden der absolute Siegeswille, Kampfgeist und Hingabe entscheiden, wer letztlich die wichtigen Punkte einfährt und, wer in den „Privatduellen“ die erste Runde nach dem Aufeinandertreffen zahlt.
(PM)
(Bild: SC Spelle-Venhaus)
(19.10.24)