Landkreis Emsland: Die Coronapandemie wirkt sich auch auf die Kindertagesstätten, Krippen, die Kindertagespflege und Familienzentren aus. Auch wenn ab Montag, 8. März, die Kindertagesstätten zurück in den eingeschränkten Regelbetrieb gehen, bleiben Kontakte mit Eltern und Familien sowie Kindertagespflegepersonen auf das Notwendigste beschränkt. Langjährige, bewährte Angebote in den emsländischen Familienzentren wie Mutter-Kind-Gruppen, Elterninformationsabende, Alleinerziehendentreffen, Angebote für Kinder am Nachmittag, Fortbildungen oder Treffen der Tagespflegepersonen sowie Beratungsgespräche für Familien können nicht wie gewohnt durchgeführt werden. Die kreisweit 28 Familienzentren haben mit kreativen Lösungen und Angeboten darauf reagiert.
„Dies ist keine leichte Zeit für die Leitungen und die Koordinatorinnen in den Familienzentren“, betont der zuständige Dezernent Martin Gerenkamp. „Die Eltern haben gerade jetzt einen höheren Beratungsbedarf und möchten sich austauschen. Genau das ist nur sehr eingeschränkt möglich“, so Gerenkamp weiter. Die Familienzentren haben daher Angebote konzipiert mit dem Ziel, Eltern auch in Zeiten von Kontaktbeschränkungen zu unterstützten. Aktuelle Informationen werden für alle Familienzentren über das Internet, die Kita-App, Instagram und Facebook transportiert. So gibt es beispielsweise in der digitalen „Quarantänekiste“ auf der Internetseite des Familienzentrums Purzelbaum Lathen Anregungen zum Spielen oder für die Fasten- und Osterzeit, eine Bilderbuchgeschichte zum Herunterladen sowie Anleitungen zum Selbstkreativwerden und sich Bewegen. Darüber hinaus sind Erziehungstipps zu finden sowie Hinweise zu überörtlichen bzw. digitalen Hilfs- und Beratungsangeboten. „Diese sind zurzeit besonders nachgefragt, da bei vielen Eltern die Nerven aufgrund der schon lange andauernden häuslichen Betreuungssituation manchmal blank liegen“, sagt Gerenkamp.
Fortbildungen für Eltern gehören zum festen Angebot der Familienzentren. Momentan verlagern sie sich auf den Online-Bereich. Zudem gibt es mit der „Bambini-Gruppe“ – einer virtuellen Spielgruppe für Eltern mit Kindern ab dem ersten Lebensjahr – ein Online-Pilot-Projekt, das das Familienzentrum Salzbergen auf die Beine gestellt hat. Außerdem wurden und werden in Zusammenarbeit mit der Kath. Erwachsenenbildung Lingen verschiedene Ernährungskurse ebenfalls als Online-Format angeboten, die stark von Eltern nachgefragt werden.
Stichwort Rucksack-Kita: Dieses Programm für Eltern und Kinder im Alter von vier bis sechs Jahren legt einen besonderen Schwerpunkt auf die Förderung der Mehrsprachigkeit der Kinder. Die Kinder lernen in sogenannten „Rucksackgruppen“ bei unterschiedlichen Aktivitäten wie Vorlesen, Spielen und Basteln nicht nur Deutsch, sondern gleichzeitig ihre Muttersprache, um eine gute Basis für ihre Sprachentwicklung zu haben. Im Landkreis Emsland gibt es derzeit neun Rucksackgruppen, die von den Familienzentren unterstützt werden. Auch jetzt in der Pandemiezeit arbeiten die Fachkräfte in den Rucksackgruppen eng mit den Familien zusammen. Wie das geht? Sie veröffentlichen regelmäßig Filmsequenzen auf den Internetseiten, die zum Mitmachen einladen.
Für die Kindertagespflegepersonen, die in den Familienzentren betreut, pädagogisch beraten und an Familien, die an einer individuellen Betreuung interessiert sind, vermittelt werden, sind u. a. whatsapp-Gruppen eingerichtet worden, um über neueste Entwicklungen informieren zu können. Aber auch über Videokonferenzen läuft der Austausch. Die Qualifizierung zur Kindertagespflege wird momentan online angeboten.
Auch die Ferienbetreuung von Grundschulkindern und Kindern der Klassen 5 und 6, die von den Familienzentren organisiert wird, soll in enger Abstimmung mit dem Gesundheitsamt des Landkreises Emsland und abhängig vom Infektionsgeschehen für die Osterferien vorgehalten werden. Die Vorbereitungen hierfür laufen.
Weitere Informationen zu den Familienzentren sind unter https://www.familienzentrum-emsland.de/ zu finden.
(05.03.21)