Sögel: Der Amateursport befindet sich im Lockdown. Die Sporthilfe Emsland arbeitet auf Hochtouren für den Erhalt der Sportstrukturen und wird dabei digital immer präsenter. Das jedenfalls machte die erste Online-Mitgliederversammlung in der 31-jahrigen Geschichte des Sportfördervereins jetzt deutlich.
Eigentlich war in diesem Jahr ein Wechsel an der Spitze des Sporthilfe-Vorstands geplant gewesen. Aber die Corona-Pandemie änderte alles. „Wir haben uns zusammen mit großem Engagement im letzten Jahr den neuen Herausforderungen gestellt“, erklärte der seit der Gründung 1989 amtierende Vorsitzende Richard Schimmöller. „Wir sind auch zusammen bereit, die Sporthilfe durch die Krise hindurch in die Nach-Corona-Ära zu führen. Und die wird eine andere sein als die Vor-Corona-Ära.“
Die fünfköpfige Führungscrew mit dem Vorsitzenden Richard Schimmöller, Geschäftsführer Günter Klene, Finanzvorstand Klaus Dühnen, Sportvorstand Klaus Hüsing und Medienvorstand Andreas Müller wurde von der Versammlung für weitere drei Jahre bis 2024 im Amt bestätigt. „Es ist gut, dass ihr alle an Bord und eure Arbeit für den emsländischen Sport erhalten bleibt“, bedankte sich Kreissport-Bund Präsident Michael Koop, der als Wahlleiter fungierte und zusammen mit Wilhelm Goldschmidt als Kassenprüfer im Amt bleibt.
Mit Hochdruck habe der Vorstand und die hochmotivierten Geschäftsstellen-Mitarbeiter nach dem Ausfall der Emsland-Sport-Tombola 2020 mit der Danke-Poster-Aktion, den Sporthilfe-Talks und der EmslandFan-Förderaktion neue Formate entwickelt, die auf enorm positive Resonanz gestoßen sind. „Wir sind deutlich digitaler geworden und mit vielen Aktionen, Fotos, Posts und Kurzvideos permanent im Internet und in den sozialen Medien aktiv“, stellte Schimmöller in seinem Rechenschaftsbericht fest und bedankte sich für die „herausragende praktische und digitale Unterstützung von Wirtschaft und Politik im abgelaufenen Jahr“.
Gestiegene Spenden- und Sponsoren-Einnahmen bei gesunkenen Kosten machen es laut Aussagen von Finanz-Vorstand Klaus Dühnen möglich, dass die Sporthilfe in diesem Jahr noch 70.000 Euro als Fördermittel zur Verfügung stellen kann. Zusammen mit den erhofften 20.000 Euro aus der Sportstiftung Emsland ergibt sich eine Fördersumme von rund 90.000 Euro. „Das sind zwar 35.000 Euro weniger als 2020, aber immer noch ein stolzer Betrag für den Erhalt der aufgebauten Sportstrukturen.“
Die Mitgliederversammlung fasste einen entsprechenden Verwendungsbeschluss und folgte auch dem vom Arbeitskreis Sport erarbeiteten Verteilungs-Vorschlag der Mittel. Danach entfallen 21.000 Euro auf die Leistungsförderung, 70.000 Euro auf Projektförderung (darunter 50.000 Euro für das Fußball-JLZ), 6.300 Euro auf Stützpunktförderung und 2.700 Euro verbleiben für die Nachförderung im Sommer. Die Mittel werden im März in einer Online-Kuratoriumssitzung vom Vorstand und den Partnern der Sporthilfe vergeben.
Der Weg zurück zum normalen Förderniveau der vergangenen Jahre wird nach Einschätzung des Sporthilfe-Vorstands steinig und lang. Die Tombola fällt in diesem Jahr erneut aus und auch die Tombola 2022, die in diesem Herbst organisiert werden müsste, kann wegen der anhaltenden Pandemie und Unsicherheiten möglicherweise noch nicht stattfinden. Da seien große Anstrengungen erforderlich, um die bis zum Jahr 2023 fehlenden Fördermittel einzuwerben. Die Alternativen zur Tombola seien mit den neuen Digital-Angeboten und der Förderaktion EmslandFan vorhanden.
„Wir im Vorstand und in der Geschäftsstelle werden zusammen mit unseren Partnern und Förderern alles tun um weitere Unterstützer und zahlreiche neue EmslandFans zu gewinnen“, versprach Vorsitzender Schimmöller. „Aber wir benötigen dazu auch die breite Unterstützung der emsländischen Sportvereine und der Bevölkerung, wenn wir durchschlagenden Erfolg haben wollen.“
(Bild: Dieter Kremer | v.l. Patrick Vehring, Günter Klene, Richard Schimmöller und Hubert Börger)
(PM)
(04.02.21)