Papenburg: EWE NETZ begleitet die Stadt Papenburg bei der kommunalen Wärmeplanung – Ziel: klimafreundliche Wärmeversorgung bis 2040.
Die Stadt Papenburg treibt den Klimaschutz aktiv voran: In Zusammenarbeit mit dem Energienetzbetreiber EWE NETZ entsteht derzeit ein Kommunaler Wärmeplan. Ziel ist es, die Wärmeversorgung in Papenburg Schritt für Schritt klimafreundlich zu gestalten.
Am 25. Juni wurde der Zwischenstand der Kommunalen Wärmeplanung im Klima- und Umweltausschuss der Stadt Papenburg vorgestellt.
Die Zwischenergebnisse der Planung mit den bisher gesammelten Daten zeigen: Papenburg hat gute Voraussetzungen, um künftig verstärkt auf erneuerbare Energien wie Solarthermie, Biomasse oder Wärmepumpen zu setzen – und damit langfristig das Klima zu schützen und Energiekosten zu stabilisieren.
„Die ersten Ergebnisse zeigen uns sehr deutlich: Wir haben in Papenburg sowohl Herausforderungen als auch echte Chancen, die Wärmewende erfolgreich zu gestalten“, erklärt Bürgermeisterin Vanessa Gattung. „Jetzt kommt es darauf an, gemeinsam mit den Bürgerinnen und Bürgern sowie der lokalen Wirtschaft den Weg konsequent weiterzugehen.“
Was wurde bisher untersucht?
Im ersten Schritt wurde analysiert, wie in Papenburg aktuell geheizt wird. Das Ergebnis: 94 Prozent der Gebäude nutzen noch Gas, nur rund 6 Prozent entfallen auf andere Energieträger wie Heizöl, Biomasse, Strom oder Holz. Viele Heizungen sind veraltet – etwa 27 Prozent der Anlagen sind älter als 20 Jahre.
Auch der energetische Zustand der Gebäude wurde erfasst: 46 Prozent der Gebäude wurden vor 1978 gebaut – also bevor erste Anforderungen an Wärmeschutz galten. Dennoch zeigt sich: Rund 71 Prozent der Gebäude erreichen heute immerhin die Effizienzklassen A+ bis D. Dennoch besteht hier großes Potenzial, durch gezielte Sanierungen Energie zu sparen und CO₂-Emissionen zu senken.
Welche Möglichkeiten gibt es für die Zukunft?
Die Analyse des Wärmebedarfs zeigt ein Gesamtvolumen von rund 554 GWh pro Jahr. Davon entfallen 89 Prozent der CO₂-Emissionen auf Erdgas – mit einem Einsparpotenzial von über 100.000 Tonnen CO₂ pro Jahr.
Die Stadt Papenburg verfügt über relevante Potenziale im Bereich:
- Wärmepumpen und dezentrale Lösungen
- Solarthermie und Biomasse
- Erschließung von Wärmenetzeignungsgebieten – also Quartiere, in denen sich zentrale Wärmeversorgungsmodelle wirtschaftlich realisieren lassen.
Im nächsten Schritt soll die kommunale Wärmeplanung Eignungsgebiete für Wärmenetze identifizieren. Gleichzeitig wird auch die Option individueller, dezentraler Lösungen verfolgt – etwa für Gebäude, in denen Wärmenetze wirtschaftlich nicht umsetzbar sind.
Was bedeutet das für die Bürgerinnen und Bürger?
Wichtig: Die kommunale Wärmeplanung macht keine Vorschriften. Vielmehr liefert sie faktenbasierte Empfehlungen: Wo ist ein Wärmenetz sinnvoll? Wo eignet sich eine Wärmepumpe? Und wo ist Sanierung der effektivste Weg?
Um diese Fragen individuell beantworten zu können, entsteht aktuell ein „Digitaler Zwilling“ der Stadt – eine interaktive Karte, die Eigentümerinnen und Eigentümer zeigt, welche Optionen für ihr Gebäude bestehen.
Zudem ist in den kommenden Monaten eine Informationsveranstaltung für die Öffentlichkeit geplant.
Wie geht es weiter?
Die Planung soll im Frühjahr 2026 abgeschlossen sein. Der Fahrplan:
- Bürgerinformationsveranstaltung: Herbst 2025
- Abschlussbericht: Dezember 2025
- Stadtratsbeschluss: voraussichtlich Januar 2026
Nach dem Beschluss verpflichtet sich die Stadt, mindestens fünf Maßnahmen aus dem Wärmeplan in den nächsten fünf Jahren umzusetzen.
„Wir freuen uns, gemeinsam mit der Stadt Papenburg den Weg in eine klimafreundliche Zukunft zu gehen“, sagt Marcus Krücken, Projektleiter bei EWE NETZ. „Unser Ziel ist eine Versorgung, die nicht nur ökologisch, sondern auch wirtschaftlich sinnvoll ist.“
(Symbolbild)
(PM)
(14.08.25)