Am 24.07.2021 konnte nun die Tagung der Feuerwehr-Kreisausbilder des Landkreises Emsland in der Feuerwehrtechnischen Zentrale in Sögel stattfinden. Kreisausbildungsleiter Florian Bethke freute sich die zahlreichen Gäste, zu denen auch Frau Dr. Sigrid Kraujuttis, der Kreisbrandmeister Holger Dyckhoff, sowie zahlreiche Abschnittsleiter, deren Vertreter und verschiedene Fachbereichsleiter zählten, begrüßen zu dürfen. Auch viele Kreisausbilder waren der Einladung gefolgt. Diese hatten sich bereits im Vorfeld des offiziellen Teils in den einzelnen Gruppen mit aktuellen Themen auseinandergesetzt.
Die Dezernatsleiterin des Landkreises Emsland, Frau Dr. Sigrid Kraujuttis, überbrachte die Wünsche des Landkreises und des Landrats. Sie ließ noch einmal den Lockdown während der Corona-Pandemie und die damit verbundenen Probleme für die kreisweite Ausbildung Revue passieren. Dieser Ausfall des Ausbildungsbetreibens sei Gift für die Ausbildung in den Feuerwehren und würde bei einer Wiederholung längerfristig ein Sicherheitsproblem darstellen.
Umso wichtiger ist der jetzige Neustart. Seitens des Landkreises wurde zum Beispiel in der Ausbildungsstätte Sögel ein dritter Ausbildungsraum erschaffen, um die Flut der anstehenden Termine gerecht werden zu können. Die beiden Ausbildungs-Löschgruppenfahrzeuge (LF 10) seien in der Beschaffung und werden voraussichtlich im ersten Quartal 2022 ausgeliefert. Dr. Kraujuttis richtete ihren Dank auch noch einmal speziell an die Ausbilderinnen und Ausbilder, die diese Tätigkeit ehrenamtlich übernommen haben.
Der Kreisbrandmeister Holger Dyckhoff sprach auch von keiner einfachen Zeit in den letzten Monaten. Geplante Ausbildungen mussten kurz vor Beginn abgesagt werden. Andere Ausbildungen wurden mittendrin abgebrochen, obwohl die Teilnehmerinnen und Teilnehmer teilweise kurz vor den Prüfungen gestanden haben. Nun ist die Kreisausbildung gemäß dem Stufenplan des Landes Niedersachsen wieder möglich. Dieser Start fällt nun allerdings mitten in die Ferienzeit. Dyckhoff dankte an dieser Stelle im Namen der Kreisfeuerwehrführung den Ausbilderinnen und Ausbildern, die wie selbstverständlich, trotz der Ferienzeit, die Herausforderung ehrenamtlich neben den anderen Aufgaben in den eigenen Feuerwehren angenommen haben.
Auch zeigte er die Problematik auf, dass nicht nur auf Landkreisebene ein Ausbildungsstau entstanden ist, sondern auch auf Landesebene. Die Niedersächsische Akademie für Brand- und Katastrophenschutz mit ihren Standorten in Celle und Loy können den enormen Bedarf derzeit nicht bedienen. Daher soll ein Teil der Ausbildungen in den Landkreisen durchgeführt werden. Also ein weiteres Aufgaben-Plus für die eh stark gebeutelten Kreisausbilder*innen.
Diese Aufgaben ehrenamtlich durchzuführen, wird zu einer Überlastung des Ehrenamtes führen. Über einen Umgang mit diesen Herausforderungen muss noch diskutiert werden. Investitionen in die Kreisausbildung sind in den Standorten Lingen und Sögel bereits getroffen worden und auch vieles wird noch passieren. Neben den beiden Ausbildungsfahrzeugen wird es z. B. die Abrollbehälter für die IuK-Einheiten geben oder auch ein Pick-Up für die FTZ angeschafft. Die 4 Kommandowagen sind ihrer Bestimmung bereits übergeben worden. All diese Beschaffungen seien allerdings nicht einmalig, sondern fortlaufend.
Des Weiteren berichtete Dyckhoff über die Novellierung des Brandschutzgesetzes, wo es zu Neuerungen kommen wird. So wird voraussichtlich der Feuerwehrbedarfsplan auf allen Ebenen (Kommunen, Landkreise, Land) verpflichtend werden. Auch die Arbeit der Kreisfeuerwehrbereitschaften wird neu geregelt. Die aktuelle Hochwasserlage zeigt die Wichtigkeit dieser Einheiten. Die Kreisfeuerwehrbereitschaften sowie die Freiwilligen Feuerwehren sind kein Verein. Die Mitglieder bringen sich für die Allgemeinheit teilweise in Gefahr für Leib und Leben.
Dyckhoff richtete seinen Dank aber auch an den Landkreis, sagte aber dazu „Technik kann man kaufen, Personal (in diesem Fall Ausbilder*innen) nicht!“
Der Kreisausbildungsleiter Frank Burrichter zeigte anhand von Statistiken auf, was die 89 Ausbilder*innen und die acht Hospitanten 2020 und 2021 geleistet haben. Viele Lehrgänge sind allerdings leider dem Lockdown zum Opfer gefallen. In den verschiedenen Lehrgängen gibt es derzeit 755 Interessenten für einen begehrten Lehrgangsplatz. 457 Feuerwehrleuten kann man allerdings leider nur einen Platz zukommen lassen, sodass 298 eine Absage erteilt werden müsse. Im Jahr 2020 wurden für alle Ausbildungen auf Kreisebene insgesamt 1.945 Stunden aufgewendet. Vorausschauend auf 2022 planen Florian Bethke und Frank Burrichter die Sparten „Truppführer“ in Lingen und Sögel weiter auszubauen, den ABC-Lehrgang (CBRN) Teil 1 und 2 durchzuführen, sowie Infotage „Atemschutztraining“ und „Türöffnung“ anzubieten.
Nach der erforderlichen Hospitationszeit konnten noch einige Kameradinnen und Kameraden in den Kreis der Ausbilder aufgenommen werden:
- Lisa Luchs
- Josef Hannen
- Markus Grondmann konnte leider an der Veranstaltung nicht persönlich teilnehmen
- Manuel Runge konnte leider an der Veranstaltung nicht persönlich teilnehmen
- Dennis Wolken konnte leider an der Veranstaltung nicht persönlich teilnehmen
Fritz Mauer wurde für ein 25jähriges Engagement im Bereich der Ausbildung der Feuerwehrnachwuchskräfte geehrt. Ebenfalls ist Christoph Roth seit 25 Jahren als Ausbilder im Landkreis Emsland tätig. Er konnte aber leider nicht an der Veranstaltung teilnehmen.
(Bild: Kreisfeuewehr Landkreis Emsland)
(PM)
(30.07.21)