Spelle: Der SC Spelle-Venhaus erwartet am Donnerstag um 19 Uhr im Getränke Hoffmann Stadion den westfälischen Oberligisten Preußen Münster II zum vierten Testspiel. Eine reizvolle Aufgabe nicht nur für Luca Tersteeg, der wie Marvin Kehl, Tjark Höpfner und Trainer Tobias Harink zur neuen Saison von den Westfalen ins südliche Emsland gewechselt ist.
Mit riesiger Erleichterung und großer Vorfreude geht Tersteeg in den niedersächsisch-westfälischen Oberliga-Vergleich. Es ist sein zweiter Einsatz für Spelle. Der 20-Jährige, der in der vergangenen Saison bei den Preußen wegen eines Risses am Innenmeniskus siebeneinhalb Monate pausieren musste, hatte nach den Belastungen der Vorbereitung wieder Probleme mit dem verletzten Knie. Vorsichtshalber schaute er bei den ersten beiden Tests gegen den Landesligisten FC Schüttorf 09 (2:1) und in Schwagstorf gegen den westfälischen Regionalligaaufsteiger SF Lotte (0:1) nur zu.
Beim Landesligaaufsteiger SV Bad Bentheim (6:0) kam Tersteeg, der zuvor in ärztlicher Behandlung war, zur 30-minütigen Premiere beim SCSV. „Ich habe mich super gefühlt, hatte keine Probleme.“ Die Erleichterung war noch größer, als am Dienstag eine MRT-Untersuchung ergab, dass „alles in Ordnung“ ist. Damit war die letzte Verunsicherung vom Tisch.
Teersteg, der über SG Coesfeld 06 zum Preußen-Nachwuchs kam, wechselte zur U14 nach Bochum, spielte beim VfL mit der U17 und der U19 in der Bundesliga. Danach ging es zur U23 nach Münster. Zunächst war er verletzt, empfahl sich über Einwechslungen. In 25 Einsätzen schoss er drei Tore. Die zweite Saison hätte „kaum besser anfangen können“. Der defensive Mittelfeldakteur, Typ Spielmacher und Standardschütze, war in den ersten Partien immer dabei, schoss ein Tor, doch bei der vierten in Gievenbeck verletzte er sich. „Ich wusste gar nicht, wie ich mich fühlen sollte“, erinnert er sich. „Ich musste es akzeptieren, habe gezielt gearbeitet, um wieder fit zu werden.“ Erst am 30. Spieltag stand er wieder auf dem Feld.
Ohne die Verletzung, meint Harink, hätte Spelle vielleicht keine Chance auf die Verpflichtung von Tersteeg gehabt. Der Fußballer ist ausgesprochen ehrgeizig. „Ich weiß nicht, wohin die Reise gegangen wäre“, sagt Tersteeg. Er hatte das Ziel, eine Liga höher anzuklopfen. Die Verletzung verhinderte es.
Doch Tersteeg sieht weiter die Perspektive nach oben. In Spelle will er sich empfehlen. Schon nach wenigen Wochen fühlt er sich im Emsland „pudelwohl. Hier wird man mit offenen Armen und Herzen empfangen. Die ersten Eindrücke sind sehr gut. Das macht Bock auf mehr.“
Tersteeg ist gespannt auf das Duell gegen seinen Ex-Verein. „Ich freue mich auf das Wiedersehen.“ Andererseits verspürt er „Bock, die Preußen mit einer Niederlage nach Hause zu schicken “. Beim vorherigen Test mit Münsters U23 in Spelle, hatte Tersteeg noch per Elfmeter beim 4:1 gegen seinen neuen Verein getroffen. Es war die erste Partie des SCSV, die der neu verpflichtete Coach Tobias Harink und Co-Trainer Henry Hupe live verfolgten.
„Es war ein großer Unterschied, Preußen war deutlich besser. Diesen Unterschied wollen wir kleiner machen, vielleicht schon auf Augenhöhe agieren“, erklärt Harink. Er erwartet eine „sehr schwere Aufgabe, weil Preußen dieses Jahr wieder zu den top Teams der Oberliga Westfalen zählen wird. Das ist in vielen Bereichen Regionalligaformat.“ Der 33-Jährige, der zehn Jahre den Nachwuchs der Münsteraner trainiert hat, erkennt im Aufgebot des Gegners „viele ambitionierte Spieler, die in höhere Ligen wollen und auch kommen werden. Dazu gibt es erfahrene Spieler, die hohe Qualität sichern. Die Preußen haben einen Plan“ und mit Kieran Schulze Marmeling einen guten Trainer.“
Aber auch seinem neuen Team, das das Trainingslager in Bad Bentheim sehr gut überstanden habe, bescheinigt Harink Fortschritte. „Die Mannschaft hat sehr gut mitgemacht. Wir freuen uns auf ein intensives und temporeiches Spiel. Darauf haben wir Bock.“ Schwerpunkte war zuletzt das Spiel gegen den Ball und die Defensivarbeit.
(Bild: SC Spelle-Venhaus / Uli Mentrup)
(PM)
(10.07.24)