Hannover: Der diesjährige Norddeutsche Wissenschaftspreis steht ganz im Zeichen der Geistes- und Sozialwissenschaften. Insgesamt 15 grenzüberschreitende Projekte unter Beteiligung aller fünf Nordländer hatten sich an der Ausschreibung beteiligt. Die von der Wissenschaftlichen Kommission Niedersachsen (WKN) koordinierte Fachjury hat nun vier Projekte für die Finalrunde empfohlen:
- Formatives Assessment beim Schreiben: Automatisiertes Feedback unter Verwendung von künstlicher Intelligenz (FORMAT) – Universität Hildesheim
- Transferpfade norddeutscher Universitäten in der biomedizinischen Forschung (T-NORTH) – Leibniz Universität Hannover
- Forschungsnetzwerk Nord: Reproduktive Gerechtigkeit (ReproGerecht) – Universität Rostock
- Entdeckung und Erforschung steinzeitlicher Großstrukturen am Grund der westlichen Ostsee (SEASCAPES) – Universität Rostock
Falko Mohrs, Niedersächsischer Wissenschaftsminister und diesjähriger Vorsitzender des Norddeutschen Wissenschaftspreises: „Wir haben auch 2024 wieder eine große Zahl hochqualitativer Einreichungen gesehen. Ihnen allen gemeinsam: Sie arbeiten über Ländergrenzen hinweg zusammen und sind damit hervorragende Beispiele für die wachsende Vernetzung in der norddeutschen Wissenschaft. Nur gemeinsam werden wir in Zukunft Spitzenforschungen auf internationalem Niveau vorantreiben können. Der Norddeutsche Wissenschaftspreis will genau diesen Aspekt unseres Wissenschaftssystems auszeichnen und national wie international noch sichtbarer machen.“
Die diesjährige Preisverleihung findet am 4. Dezember 2024 in Hannover statt. Die finale Entscheidung über die Platzierungen wird in der Norddeutschen Wissenschaftsminister:innenkonferenz gefällt, der derzeit Niedersachsens Minister Falko Mohrs vorsitzt.
Der Norddeutsche Wissenschaftspreis wird seit 2012 alle zwei Jahre von den Wissenschaftsministerien der Länder Niedersachsen, Bremen, Hamburg, Mecklenburg-Vorpommern und Schleswig-Holstein vergeben. Er ist mit insgesamt 250.000 Euro dotiert. Die Ausschreibung für den Preis gibt jeweils vor, in welchem thematischen Bereich herausragende wissenschaftliche Leistungen oder Kooperationsprojekte gesucht werden. Für 2024 waren Arbeiten aus den Geistes- und Sozialwissenschaften aufgerufen.
Mit der Auszeichnung sollen innovative Forschungsprojekte und Kooperationen gefördert werden, die einen Beitrag zur wissenschaftlichen Entwicklung Norddeutschlands leisten und gesellschaftlich relevante Themen adressieren. Besonders im Fokus stehen Kooperationen und Projekte, die grenzüberschreitend, also länderübergreifend in dieser Region durchgeführt werden.
Die Fachkommission stand unter dem Vorsitz von Prof. Ortwin Renn. Mit Dr. Antonietta Di Giulio, Prof. Dr. Eva-Maria Jakobs, Prof. Dr.-Ing. Stefanie Bremer, Prof. Dr. Sunhild Kleingärtner, Prof. Dr. Claudine Moulin, Prof. Dr. Birgitt Riegraf und Prof. Dr. Tanja Henking waren Expertinnen und Experten aus verschiedenen Teilbereichen der Geistes- und Sozialwissenschaften vertreten.
Weitere Informationen zur Ausschreibung, den Nominierten und der Preisverleihung am 4. Dezember 2024 sind unter www.norddeutscher-wissenschaftspreis.de verfügbar.
Weitere Zitate aus den beteiligten Bundesländern:
Karin Prien, Wissenschaftsministerin in Schleswig-Holstein: „Der Norddeutsche Wissenschaftspreis zeigt eindrucksvoll, was möglich wird, wenn kluge Köpfe über Landesgrenzen hinweg zusammenarbeiten. Schleswig-Holstein freut sich darüber, an drei der vier nominierten Projekten beteiligt zu sein. Mit diesem Preis würdigen wir bahnbrechende Forschung, die unser Leben bereichert und Lösungen für die Herausforderungen unserer Zeit bietet.“
Bettina Martin, Ministerin für Wissenschaft, Kultur, Bundes- und Europaangelegenheiten in Mecklenburg-Vorpommern: „Es freut mich ganz besonders, dass gleich zwei Projekte an der Universität Rostock und damit zwei aus Mecklenburg-Vorpommern in völlig unterschiedlichen Fachgebieten für den Preis nominiert sind. Das zeigt die hohe Qualität der Forschung und die gute Vernetzung unserer Universitäten im norddeutschen Raum. Diese Vernetzungen wollen wir im Rahmen unserer MV-Ostseestrategie auch international noch weiter vorantreiben. Als Tor zur Ostsee bietet Mecklenburg-Vorpommern viele Chancen und Verbindungen für internationale und nationale Partner in der Forschung und Lehre. Ich wünsche allen Nominierten viel Glück und Erfolg für die Preisverleihung im Dezember.“
Kathrin Moosdorf, Senatorin für Umwelt, Klima und Wissenschaft in Bremen: „Der Norddeutsche Wissenschaftspreis führt vor Augen, wie stark unsere fünf Bundesländer im Bereich Wissenschaft aufgestellt sind. An viele Stellen gibt es hervorragende bundesländerübergreifende Kooperationen. Die führen zu besseren Forschungsergebnissen, die wiederum in der Praxis Anwendung finden können. Für die vier Projekte in der Finalrunde werden das aufregende Wochen bis zu Preisvergabe im Dezember. Dass sie es so weit geschafft haben, zeichnet sie alle bereits heute aus.“
(05.11.24)