Lingen: Grüner Wasserstoff gilt als eines der Schlüsselelemente auf dem Weg zur Klimaneutralität. Mehr als 637 Millionen Euro Fördermittel fließen nun in Lingener Wasserstoffprojekte. Lingen erhält damit die höchste Fördersumme in Deutschland. „Das sind großartige Nachrichten für die Stadt Lingen (Ems). Die Förderung in dreistelliger Millionenhöhe für den Standort ist ein Meilenstein für unsere Wasserstoffstrategie, an der wir seit vielen Jahren hart arbeiten“, so Oberbürgermeister Dieter Krone. Mit mehr als 400 Megawatt (MW) wird Lingen (Ems) zum größten On-Shore Standort für die Produktion von Grünem Wasserstoff in Deutschland und spielt damit eine herausragende Schlüsselrolle beim Gelingen der Energiewende. „In Lingen, als deutsches Wasserstoffzentrum, wird die gesamte Wertschöpfungskette von der Erzeugung, über die Speicherung, den Transport bis hin zur Nutzung im industriellen Maßstab abgebildet. Von dieser Wertschöpfung profitieren vor allem auch Unternehmen vor Ort“, erklärt Krone.
Im Februar machte die Europäische Kommission den Weg für die finanzielle Unterstützung von Wasserstoff-Projekten im Rahmen des Programms „Important Project of Common European Interest“ (IPCEI) frei. Heute wurden die Fördermittel offiziell in Berlin übergeben. Insgesamt beteiligen sich die Bundesregierung und die jeweiligen Bundesländer mit rund 4,6 Mrd. Euro an den deutschen IPCEI Wasserstoffinfrastrukturprojekten. Mit dem Ziel, von Lingen aus den Grundstein für eine flächendeckende Wasserstoffinfrastruktur in Deutschland zu legen, haben sich zahlreiche Unternehmen, Kommunen und Institutionen zur Initiative GET H2 zusammengeschlossen und tragen maßgeblich zur Umsetzung der nationalen Wasserstoffstrategie bei. Zu den Partnern gehören unter anderem RWE, OGE, Nowega und weitere. Das „GET H2“-Projekt spielt eine herausragende Schlüsselrolle bei der Entwicklung einer Infrastruktur für den Transport und die Speicherung von Grünem Wasserstoff. Hauptbestandteil des Projektes ist dabei die Errichtung einer großen Elektrolyseanlage in Lingen mit einer Leistung von 300 MW durch die RWE.
Im Projekt „Lingen Green Hydrogen“ der BP soll mittels einer 100 MW-Elektrolyseanlage auf dem Gelände der Raffinerie in Lingen Grüner Wasserstoff produziert werden. Elektrolyse-Anlagen wandeln den mit Windkraft erzeugten grünen Strom von der Nordsee unter Einsatz von Wasser in Wasserstoff und Sauerstoff. Bestehende Gasleitungen der Fernleitungsnetzbetreiber Nowega und OGE werden auf den Transport von 100 Prozent Wasserstoff umgestellt.
„Dank seiner strategisch günstigen Lage und der vorhandenen Infrastruktur avanciert Lingen zum Herzstück der Wasserstoffproduktion in Deutschland. Diese idealen Voraussetzungen ermöglichen die Entwicklung und Umsetzung innovativer Projekte in der Erzeugung, Speicherung, Verteilung und Nutzung von Grünem Wasserstoff“, betont Oberbürgermeister Dieter Krone.
(Bilder: Stadt Lingen)
(PM)
(15.07.24)