Hannover: Das Land Niedersachsen reagiert auf die steigenden Coronafälle. Mit der ab heute in Kraft tretenden Verordnung wird die bisherige Coronaverordnung des Landes um vier Wochen verlängert. Ministerpräsident Stephan Weil betont zwar, dass Niedersachsen im Vergleich zu anderen Bundesländern gut dastehe, aber es gehe darum vorbeugenden Brandschutz zu betreiben. „Es geht uns darum, die kommenden kalten und nassen Monate so gut wie irgend möglich durchzustehen, eine Überforderung unseres Gesundheitssystems zu verhindern, und möglichst viele Menschen vor schweren Erkrankungen und Tod zu retten. Es darf in keinem Fall zu einer Situation kommen, in der wir durch Engpässe auf unseren Intensivstationen doch wieder zu einem Lockdown gezwungen werden!“, so der Ministerpräsident weiter.
Ab morgen, dem 11.11.2021 soll das aktuelle Warnstufenmodell verschärft werden. Kurz zusammengefasst ändert sich folgendes:
- Bei Veranstaltungen in geschlossenen Räumen mit 1.000 bis 5.000 Teilnehmenden erfolgt zukünftig die Zugangsbegrenzung auf vollständig geimpfte und genesene Personen bereits in Warnstufe 1, statt wie bislang in Warnstufe 3.
- Das Gleiche gilt auch für Veranstaltungen ab 5.000 Teilnehmenden.
- Die Regelungen für die bald beginnenden Weihnachtsmärkte sollen klarer definiert werden. So müssen nicht nur diejenigen, die Getränke und Essen entgegennehmen Test, Genesung oder Impfung vorweisen, sondern alle die sich dort zusammenfinden.
- Die ursprünglich ins Auge gefassten Erleichterungen für Diskotheken und Shisha-Bars (wie beispielsweise ein Wegfall zwingender Kapazitätsbegrenzungen) werden NICHT vorgenommen. Ausdrücklich wird allen, diese Einrichtungen Betreibenden empfohlen, sich für das vielerorts bereits geplante fakultative ‚2G‘ schon vor und in Warnstufe 1 zu entscheiden.
- Vor dem Hintergrund einiger Corona-Ausbrüche in Schlacht- und Zerlegebetrieben müssen sich dort beschäftigte, ungeimpfte Personen zwingend alle zwei Tage testen lassen.
- Eine tägliche Testpflicht gilt von morgen an für ungeimpfte Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter in allen Alten- und Pflegeheimen.
Das Land Niedersachsen schließt weitere Verschärfungen derzeit nicht aus. Zum Abschluss sagte Stephan Weil: „Auch Bundesländer, die – wie Niedersachsen – noch weniger betroffen sind als andere Länder, müssen sehr vorsichtig sein. Die Situation in Süd- und Ostdeutschland ist ein warnendes Beispiel. Durch höhere Impfquoten, strengere Schutzmaßnahmen und eine höhere Disziplin der Niedersächsinnen und Niedersachsen, für die ich sehr dankbar bin, sind wir noch in einer besseren Lage. Aber wir sehen sehr deutlich, dass auch bei uns mit den ungeimpften Menschen ein erhebliches Risikopotential verbunden ist. Die Ungeimpften erhöhen auch für die Geimpften die Gefahr, sich doch noch zu infizieren, die Zahl der Impfdurchbrüche steigt. Deswegen bauen wir jetzt eine Brandmauer und erhöhen sie sukzessive.“
(10.11.21)