In der Gedenkstätte Esterwegen ist die Ausstellung „Unterwegs mit Felix Nussbaum“ eröffnet worden. Die Wanderausstellung zeigt 20 Reproduktionen der wichtigsten Werke des deutsch- jüdischen Künstlers aus Osnabrück, der 1944 im Vernichtungslager Auschwitz ermordet wurde. Anlass war der Tag des Gedenkens an die Opfer des Nationalsozialismus am 27. Januar. „Ein besonderer und würdiger Rahmen“, befand Co-Gedenkstättenleiter Sebastian Weitkamp vor weit über 100 Gästen. Das Team der Gedenkstätte Esterwegen freute sich besonders, auch den Vorsitzenden der Jüdischen Gemeinde Michael Grünberg begrüßen zu können. Heiko Schlatermund von der Felix-Nussbaum-Gesellschaft in Osnabrück gab einen Einblick in das Lebenswerk des Künstlers. „Ich hoffe, dass wir mit der Ausstellung das Interesse an dem Maler wie auch am Felix-Nussbaum-Haus in Osnabrück, einem Ort der Begegnung von Zukunft und Vergangenheit, wecken können.“ Zugleich wolle die Ausstellung dazu beitragen, dass die Betrachter über die Bilder miteinander ins Gespräch kommen und sich gegen Rechtsradikalismus und Antisemitismus zur Wehr setzten. Der Journalist Hermann Vinke, dessen Jahrzehnte währendes Engagement gemeinsam mit seinem Kollegen Gerhard Kromschröder maßgeblich die Erinnerungsarbeit im Emsland geprägt und die Errichtung der Gedenkstätte Esterwegen gefördert hatte, verwies in seinem Redebeitrag auf die Bedeutung des Einsatzes jedes Einzelnen für Freiheit und Demokratie. „Das Vermächtnis des Widerstandes im ́Dritten Reich` bedeutet für mich einen Dauerauftrag zum Handeln.“ Die Massendemonstrationen der jüngsten Zeit seien für ihn ein Zeichen der Hoffnung. „Endlich begreifen immer mehr Menschen, dass wir uns den Feinden der Demokratie in den Weg stellen müssen.“ Aus den großen Demonstrationen solle an vielen Orten eine breite, zivilgesellschaftliche Bewegung zur Unterstützung der parlamentarischen Demokratie und der Abwehr des Rechtsextremismus entstehen. „Lokal, regional und bundesweit – eine Unterstützung, die sich in Wort und Tat ausdrückt“, so Vinke. Die Werke des Künstlers Felix Nussbaums mahnten zur Wachsamkeit.„Erinnerungsarbeit ist dringender denn je. Esterwegen ist und bleibt für mich in diesem Zusammenhang ein besonderer Ort, ein Leuchtturm der Erinnerungskultur“, betonte Vinke. Die Ausstellung ist noch bis zum 1. April 2024 kostenfrei in der Gedenkstätte zu besichtigen.
(PM)
Quelle: Landkreis Emsland
(09.02.24)