
Spelle: „Das gesamte Trainerteam hat in dieser Saison überragende Arbeit geleistet. Es ist bemerkenswert, welchen Aufwand es betreibt“, erklärt Markus Schütte. Der Sportliche Leiter der Fußball-Oberligisten SC Spelle-Venhaus erinnert auch an den personellen Umbruch, der fortgesetzt wird.
Trainer Tobias Harink hatte in seiner Saisonbilanz festgestellt, dass Rang fünf passe. „Ich stimme seiner Analyse zu 100 Prozent zu“, betont Schütte. Nach dem Regionalliga-Abstieg 2024 hatte er darauf hingewiesen, dass der SCSV sich in der Oberliga erst wieder zurechtfinden und auch das Siegen neu lernen müsse. Doch den jungen Coaches Harink (jetzt 34 Jahre) und Co-Trainer Henry Hupe (27), in Zusammenarbeit mit Marius Kattenbeck (31), der bereits ein Jahr länger dabei ist, sei der Übergang nahtlos gelungen – auch wenn Vorgänger Hanjo Vocks große Fußstapfen hinterlassen habe.
Das Trio hat früh für die nächste Saison zugesagt – ebenso wie Alex Moll, der das Torwarttraining übernehmen soll, und Johann Benner, der kürzertreten, aber weiterhin zur Verfügung stehen wird, wenn er gebraucht wird. „Er ist für die Truppe sehr wichtig, er leistet auch viel im organisatorischen Bereich“, stellt Schütte fest. Die Saisonabschlussbesprechung in Willingen habe gezeigt, dass „die Jungs einiges draufhaben“.
Das hat sich offenbar herumgesprochen. Harink habe im Raum Münster einen guten Namen. Die positive Arbeit bei seiner ersten Station im Herrenbereich in Spelle sei nicht unbemerkt geblieben, weiß Schütte. Auch Hupe ist im Westfälischen kein Unbekannter. Für die Qualität des 27-Jährigen spreche auch, dass ein namhafter Regionalligist angefragt habe. „Das macht uns als Verein stolz“, sagt Schütte. Hupe bleibt und erhält die volle Unterstützung des SCSV. Er will die A-Lizenz machen. „Er wird seinen Weg als Trainer machen“, ist sich der Sportliche Leiter sicher.
Die Entwicklung der Spieler – egal, ob sie 18 oder 30 Jahre alt sind – ist für Schütte ein zentrales Qualitätsmerkmal des Trainerteams. Selbst Kapitän Torben Stegemann hat festgestellt, dass er noch einmal viel über den Fußball gelernt hat. Die Coaches legen großen Wert auf Videoanalyse. „Sie haben viel von Preußen mitgenommen. Für uns war das in dieser Intensität noch neu“, meint Schütte.
Dass es in der Rückrunde beim SCSV nicht mehr so gut lief wie in der Hinrunde, macht der 46-Jährige nicht nur an den vielen verletzten Spielern fest. „Vielleicht haben die Jungs sich selbst zu viel Druck gemacht. Sie haben das Ziel Aufstieg nach außen kommuniziert – das ist nicht vom Verein gekommen.“
Für die neue Saison gibt Schütte ein klares Ziel vor: „Wir müssen die Heimspiele besser bestreiten.“ In der Saison 2024/25 stehen acht Siegen neun Niederlagen gegenüber. Dabei habe es gerade in der Hinrunde spektakuläre Spiele gegeben, etwa gegen Bersenbrück oder Rehden. Der SCSV hofft wieder auf die Unterstützung der Fans, um „einen Einklang zwischen denen auf dem Platz und denen auf den Rängen“ herzustellen – also für ein positives Umfeld im Getränke-Hoffmann-Stadion zu sorgen.
„Fußballerisch brauchen wir uns vor niemandem zu verstecken. Die Jungs hauen sich rein. Jeder kann sich darauf verlassen, dass die Trainer einen Plan haben. Wir spielen das, was wir können“, erklärt Schütte. Der Verein stehe voll hinter dem Trainerteam und der Mannschaft. „Wir lassen uns nicht von unserem Weg abbringen.“ Weil der Verjüngungsprozess fortgesetzt werde, sei aber auch eine Portion Geduld nötig. „Aber wir sind weiter ambitioniert.“
(Bild: SC Spelle-Venhaus / Uli Mentrup)
(PM)
(04.06.25)